Sonntag, September 08, 2013

Schmeißen Sie Ihre Alte raus...

Schmeißen Sie Ihre Alte raus… (gender-gemäße Sprache)

Eine auch mit finanzieller Unterstützung von Staat arbeitende Wirtschafts-organisation wirbt mit ihrer „Aktion Heizungspumpentausch“ für den Austausch alter Aggregate gegen neue, umweltgerechtere (Bericht Quickborner Tageblatt vom 30. August 2013) und schreibt: „Schmeißen Sie Ihre Alte raus und gewinnen Sie 100 Euro!“ „Die Grünen lassen den Spruch durchgehen , Frauenbeauftragte lehnen ihn ab“, schreibt die Zeitung.

Vor allem Britta Rudolph, Frauenbeauftragte in Husum protestiert heftig. Sie findet es „inakzeptabel, dass hier Sexismus auf Kosten der Frauen hingenommen wird, nur um einen Werbeeffekt zu erzielen.“ Da das Wort „Alte“ groß geschrieben wurde, ist für Sprachexperten die Sache klar, findet Frau Rudolph: „Es soll eine Assoziation auf das umgangssprachliche Synonym für Ehefrau hergestellt werden.“

Ich gestatte mir folgende Anmerkungen: Erstens: Ich finde diese Werbekampagne nicht besonders intelligent und charmant schon gar nicht; so plump muss man nicht werben, auch nicht für eine gute Sache. Zweitens: Ich finde die Bezeichnung „Alte“ für die Ehefrau schrecklich. Wer auch nur ein wenig Anstand und Respekt hat, spricht nicht so. Drittens: „Feuern Sie Ihren Alten und holen Sie sich einen neuen Computer ins Haus!“ Würde Britta Rudolph auch hier protestieren? Da sie eine Frauenbeauftragte ist, wohl kaum. Da brauchten wir wohl einen Männerbeauftragten.

Gender-gemäß sollen wir denken, sprechen und schreiben? Vielleicht genügt es, respektvoll, höflich und freundlich zu sein.