Samstag, November 23, 2013

Opposition ist Mist

Das meinte vor einiger Zeit Herr Müntefering, und mit dieser Meinung ist er nicht allein. Regieren macht mehr Freude als immer nur – hilf- und machtlos – gegen etwas zu sein. So weit, so klar und einverstanden außerdem.

Leider ist die Sache nicht ganz so einfach. Wenn zwei Parteien sich wie die Kesselflicker kloppen und nach der Wahl meinen, sie müssten zusammenarbeiten – Verantwortung und Staatsräson verlangten das. Aber ist das wirklich so?

Die Spielregeln, nach denen sich die Verhandlungen richten, sind einfach: Es wird gekungelt. Die Kungelei wird Kompromiss genannt und bleibt doch Kungelei. Niemand verliert sein Gesicht. Was aber alle verlieren: das Vertrauen der Menschen, die ihnen vor der Wahl vertraut haben.

So einfach das ist: Die Damen und Herren Politiker wollen das nicht begreifen. Und so kommt es zu so dummen Äußerungen wie „Besser gestalten, als in die Opposition gehen.“ (Florian Pronold, Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion) Gestalten, Herr Pronold? Aber Sie gestalten doch gar nicht, Herr Pronold, Sie kungeln doch nur. Es ist halt das berühmte Hemd, das einem näher ist als die Hose. Darüber ist in allen Gazetten und im Fernsehen bis zum geht-nicht-mehr zu lesen, zu sehen und zu hören.  Es scheint nichts Wichtigeres zu geben als die kleinstkarierten Kommentare zu dem, was passiert und eigentlich nicht passieren sollte.

Die so genannte vierte Gewalt in unserer Republik, die Medien, sollte aufpassen, dass sie ihre wichtige Rolle nicht verspielt. Aber das können die Medien natürlich nicht. Deshalb müssen wir aufpassen, Du und Du und er und sie und ich.
22. 11. 2013