Montag, Februar 18, 2013

Es gibt immer wieder etwas zu lernen

Wir müssen nur Augen und Ohren aufsperren, dann entdecken wir Neues. So ging es mir wieder in den letzten Tagen mit der Blindenschrift und der Gebärdensprache.
Beide Begriffe waren mir bekannt. Ich erinnerte mich sogar, dass mit der Blinden-schrift das Wort, der Name Braille verbunden ist. 1825 hat Louis Braille die Blindenschrift erfunden. Man liest sie mit den Fingerspitzen.

Neulich habe ich im Internet gesehen, wie die Buchstaben mit diesen Punkten dar-gestellt werden. Ich habe dann meinen Namen mal in „Braille“ geschrieben. Ich fand
das überhaupt nicht einfach. Aber es geht. Es ist eine Sache der Konzentration. Wenn man mit den Fingerspitzen lesen muss, dann muss man sehr aufmerksam sein.

Ähnlich und doch ganz anders ist es mit denen, die nicht hören könne, die man bisher Taubstumme nannte und so nicht mehr nennen sollte. Stumm sind sie nicht, aber gehörlos.

Was die meisten von uns über ihre Ohren erfahren, das zeigt ihnen die Gebärden-sprache. In manchen Fernsehsendungen, können wir das sehen. Ginge es nicht in allen? Vielleicht ist das zu viel verlangt.

Es dauert einen Augenblick zu begreifen, dass die Gebärdensprache kein wildes Gefuchtel ist, sondern lebendige Sprache. Die Grammatik ist ein bisschen anders.
Statt „Wo lernst du?“ heißt es „Du lernst wo? “ Ein kleiner Unterschied, leicht zu lernen:

Ich zeige mit dem Zeigefinger auf meinen Gesprächspartner (das heißt „du“). Ich
tippe dann mit allen Fingerspitzen meiner beiden Hände an meine Schläfen und sage damit „lernen“. Und für das „wo“ breite ich meine Arme aus und kann damit meine
Ratlosigkeit zeigen. So einfach ist das.

(Zur Gebärdensprache hat das Hamburger Abendblatt am 8. Febuar 2013 auf Seite 9 einen lesens- und beherzigenswerten Beitrag veröffentlicht.)