Montag, Februar 11, 2013

Vom Ewigen Leben

Die Vorstellung von einem Ewigen Leben, der Glaube daran, ist schrecklich und schön zugleich. Schön, wenn ein glücklicher Mensch davon überzeugt ist – ihm winkt das Ewige Glück – jedenfalls empfindet er es so.

Eine schreckliche Vorstellung für alle, die hier auf der Erde nicht nur glücklich, sondern auch unglücklich sind, die nicht nur gut, sondern auch böse sind. Soll dieses Auf und Ab, diese Mischung von Glück und Unglück, von Liebe und Hass bis in die Unendlichkeit niemals enden? Ein Leben, das kein Ende findet? Ein Leben, das uns unerbittlich verfolgt, weil es den Tod nicht kennt?

Kein Trost weit und breit, keine Hoffnung? Doch. Machen wir uns nichts vor. Mit jedem Menschen stirbt ein kleines Universum. Alle Gedanken, alle Gefühle, ein ganzes Leben – alles löst sich in Nichts auf, verschwindet unwiederbringlich.

Wenn etwas bleibt, dann sind es die Erinnerungen derer, die (zunächst) zurück bleiben. Aber auch die Erinnerungen sind nicht von Dauer. Sobald sich die Zurück-gebliebenen getröstet haben, setzt das Vergessen ein. Wir kommen von nirgendwo
und gehen ins nirgendwo. Gefragt werden wir nicht.

Wenn etwas Ewig ist, dann ist es dieses Kommen und Gehen. 11. 02. 2013