Donnerstag, Februar 14, 2013

Schreib-, Denk- und Gefühlsfehler

Laut Spiegel online ist Frau Merkel am 9. Februar von einem schaflosen EU-Gipfel nach Berlin zurückgekehrt. Wieviel Spaß ein fehlendes „l“ doch machen kann!  Dagegen ist die „Bausellte“ vom 8. Februar… na ja, sie reizt nicht mal zum Lachen.

Ich habe es der S.P.O.N-Redaktion schon mal geschrieben: „Ihr schreibt zu schnell.“
Schnell, schnell, schnell und bitte global und immer schneller als die anderen. Der Preis? Ungenauigkeiten, Fehler und zum Schluss ein ramponierter Ruf.  Aber weil es alle so machen (mainstream heißt das heute), merkt das kaum noch jemand. Und so werden bald so gut wie alle vor sich hinplappern. Es kommt ja nicht darauf an.


„Nachempfinden“ scheint mir ein Denk- oder Gefühlsfehler zu sein. Immer wieder sagen alle möglichen Leute, sie könnten etwas nicht „nachempfinden“. In Wirklich-keit wollen sie sagen: „Das sehe ich anders, das sehe ich nicht so, da bin ich anderer Meinung.“

Aber wer traut sich heute noch, so seine Meinung zu äußern? Natürlich, wir sollen und wollen niemanden vor den Kopf stoßen. Aber müssen wir alles weich spülen?
Verdammte „Political Correctness“!

Kleine Sprachbröckchen, unsortiert: Das Negativwachstum. Die negative Eigenkapi-talverzinsung. Was wächst denn da?

Vielleicht sollten wir da eine andere Sprachregelung einführen – implementieren. Aber die Vorbehalte dagegen sind evident – zu augenscheinlich, zu offensichtlich. Warum verirrt sich unsere Sprache immer wieder in solche Sackgassen?

Ein bisschen angeben sollte man schon. Das ist vielleicht der Grund. Dyskalkulie klingt jedenfalls beeindruckender als Rechenschwäche, liegt auch außerhalb der Political Correctness. Rechenschwäche ist diskriminierend, herabsetzend. Dyskalkulie nicht, weil niemand versteht, was damit gemeint ist.

Schon sind wir beim Politischen angelangt. Sagt doch in einem Interview im Quickborner Tageblatt von 8. Februar 2013 Valerie Wilms (Grüne) Bundestags-abgeordnete aus Wedel: „Parteipolitisches Denken ist für mich…“ (Stichwort der Redaktion) … ²grundsätzlich nötig. Zum politischen Denken gehört es aber, nicht nur an die Parteierfordernisse, sondern auch an die der gesamten Gesellschaft zu denken.“

Ich finde, die Reihenfolge stimmt nicht. Die Parteien sollten sich hinten anstellen  und nicht vordrängeln.

Aber ich will nicht päpstlicher sein als der Pabst, der am 28. Februar sein Amt zurückgeben will.

Wer wird es übernehmen? Eine Frage, die mich ziemlich kalt lässt. Ich komme als ehemaliger Protestant und jetzt Gottloser für das Amt nicht infrage. Aber gesetzt den Fall: Wäre es so, ich wäre wahrscheinlich so blöd, es anzunehmen wie bei diesem Quickborner Bürgerverein, dessen Vorsitzender ich bin.