Mittwoch, Januar 28, 2009

Was bleibt eigentlich, wenn die Religion wegfällt?

27. 01. 2009

Diese Frage ist mir in diesen Tagen in einer Zeitung oder einer Funksendung begegnet. Eine Antwort gab es nicht. Es sollte aber eine Antwort gegeben werden.

Die Antwort beginnt mit einer Frage: Was ist Religion? Religion ist der Glaube an eine überirdische Macht, so Wahrig’s Wörterbuch. Das klingt einleuchtend, macht eine Antwort aber nicht leichter.

Wischen wir mal den Glauben an eine überirdische Macht beiseite. Was bleibt? Vielleicht Enttäuschung, vielleicht sogar Verzweiflung, ganz sicherlich aber der Glaube an unsere Macht, die Macht des Menschen.

Tatsächlich: Man könnte glauben, wir seien allmächtig. Während sich alle Lebewesen auf diesem Planeten ihrer Umwelt anpassen durch geben und nehmen, versucht der Mensch, den Planeten sich anzupassen.

Das geschieht seit jeher mit roher Gewalt. Als nur wenige Menschen auf unserem Planeten wohnten, fiel das nicht weiter auf. Noch war das kein Raubbau. Noch hatten andere Lebewesen, auch Pflanzen, eine Chance. Das ist schon lange her.

Seit vielen Jahren ist das anders. Heute essen wir das auf, was unsere Kinder und Enkel ernähren sollte. Wir prassen und schicken unsere Kinder in die Armut, vermutlich in den Tod.

So üben wir unsere Macht aus. Weil wir glauben, wir seien mächtiger als - Gott? Den gibt es wohl nicht. Aber es gibt die Erde, auf der wir leben. Und die ist stärker als wir.

Nicht einmal das ist gewiss. Es ist nicht auszuschließen, dass wir dieses Staubkorn des Universums erfolgreich in die Luft sprengen. Aber darüber spricht dann niemand; denn da ist keiner, der noch etwas sagen könnte. Außer Gott. Vielleicht.