Montag, Februar 19, 2018

Überflüssig

Schreibt kürzlich DER SPIEGEL oder DIE ZEIT – es ist ziemlich egal, wer – von „Stabilität, die es so nicht mehr geben wird.“ So nicht, aber anders? Nee, das kann kaum gemeint sein. Das so ist, wie in vielen ähnlichen Fällen, überflüssig. Aber es scheint schwer zu sein darauf zu verzichten.
Stattdessen: Hoch lebe das Überflüssige – das überflüssige Fremdwort, mit dem der Schreiber zu verstehen gibt, wie gebildet er ist, so sehr, dass man ihn manchmal ohne Wörterbuch nicht versteht. Kulturessenzialismus ist wohl das Wesentliche einer Kultur. Oder geht es um Kultur in konzentrierter Form wie zum Beispiel Essigessenz? Ein Wesenskontingent? Ist vielleicht nichts anderes als das Wesen einer Sache, wer weiß? Wenigstens gibt das Wörtchen viktimisieren keine großen Rätsel auf – wenn man ein bisschen Englisch kann: jemanden zu Opfer machen (victim). Es muss ja nicht gleich Latein sein, was natürlich sehr viel mehr