Freitag, Februar 17, 2017

Willkommen im Irrenhaus

„The Donald“, Donald Trump, der 45. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, will eine Mauer bauen. Die muss ungefähr 3.200 Kilometer lang sein und ein paar Meter hoch, damit die Mexicaner die USA nicht mehr überfluten können. Diese Mauer wird verdammt viele Dollar kosten. Aber das macht nichts. Die Mexicaner sollen ja zahlen.

Superhirn „The Donald“ hat an eins allerdings nicht gedacht: Wie er die Millionen Mexicaner los wird, die schon in den Staaten sind und den Laden dort in Schwung halten?

Über die Mauer können sie nicht klettern. Fliegen können sie auch nicht. Was bleibt übrig? Ausfliegen mit der „Air Force One“. Ach, Donald, das dauert ja Jahrhunderte.

„Verdammter Bullshit. Wer hat mir das denn eingebrockt? Sofort feuern!“ Gute Idee, Donald. Du bist der der erste US-Präsident, der sich selbst rausschmeißt. Das erspart der ganzen Welt viel Arbeit. Glückwunsch!

Was sich wie ein Witz liest, wie ein Spaß, ist alles andere als das. Es ist bitterböser Ernst. Aber es kommt noch böser.

Ausnahmsweise ist nicht der Stinkefinger gefragt, sondern der Zeigefinger. Mit dem zeigt die ganze Welt auf Donald Trump, ruft pfui und ist empört. Die ganze Welt? Vor allem wir, Europa.

Wir sind schon viel weiter als Donald Trump. Unsere Mauern stehen schon, wir nennen sie nur nicht so. Wie viele Menschen im Mittelmeer ersoffen sind, ist eine Frage der Nachrichtensendungen und der Statistik, keine Frage des Mitleids oder des Mitleidens. Haben wir das verlernt? Oder kannten wir Mitleid und Mitleiden gar nicht?

Unser Europa ist Herrn Trump in dieser Hinsicht höllenweit überlegen. Wir verteidigen den letzten Zipfel der Wurst, bevor wir die Pelle aus unseren Klauen lassen.

Alles Polemik? Das sieht nur so aus, auf den ersten Blick. Jeder Bericht über jede Ministerkonferenz unseres Europa belehrt uns eines besseren.

Das war es dann? Das sollte es nicht sein. Hören wir auf mit unserer Überheblichkeit (Verlogenheit?), Hören wir auf, mit dem Finger auf Donald Trump zu zeigen. Fassen wir uns an die eigene Nase und sagen: Wir wollen es nicht besser machen – das reicht nicht – wir wollen es gut machen. Bis dahin ist es ein weiter Weg.

Ermutigend und entmutigend zugleich: Zigtausende in Deutschland fragen nicht lange und helfen – mit Rat und Tat. Das macht Mut und lässt hoffen. Ein paar Tausend Politiker haben die Hosen voll. Sie fürchten, mit dem bisschen Anstand keine Wahlen gewinnen zu können. Was wäre daran so schlimm?

Wer jetzt meint, das alles  sei im Zorn geschrieben, liegt nicht ganz falsch, aber auch nicht ganz richtig.  Können wir uns darauf verständigen, dass Verstand und Gefühl keine Feinde sind, sondern Hand in Hand weiter kommen als jeder allein?

Deshalb: Adieu. Raus aus dem Irrenhaus! Und keine Angst davor, dass vielleicht schon das nächste auf uns wartet. Wir werden auch das überstehen – voraus-gesetzt, wir strengen uns an. Das allerdings muss sein.