Sonntag, Januar 01, 2017

Politik nach Straßenverkehrsordnung

Die Straßenverkehrsordnung (StVO) sagt klar und deutlich: Rechts vor Links. Es gibt Ausnahmen. Die sind genauso klar formuliert und können hier vernachlässigt werden.

Also: Rechts vor Links. Genau das spielt sich zurzeit in Europa ab. Ungarn und Polen werden „rechts“ regiert, so rechts, dass einem schwindlig wird, wenn man in den Abgrund blickt.

Meinungsfreiheit, Pressefreiheit, Unabhängigkeit der Justiz, Rechte des Parla-ments – das und noch mehr: gestrichen. Im Namen des Volkes? Nein. Im Namen der Herren Orban und Kaszinski.

Und das mitten in Europa? Hatten wir das nicht schon mal? Haben wir vergessen, wohin das führt? Wollen wir uns noch einmal aufputschen lassen?

Sie wollen uns um den Verstand bringen, die Marine Le Pin, der Geert Wilders und alle die anderen in Dänemark, in Schweden, in Italien, Österreich, in der Schweiz und nicht zuletzt bei uns (Björn Höcke, Alexander Gaulandt, Frauke Petry usw.). Wenn wir uns nicht zur Wehr setzen, werden sie gewinnen. Und wir landen im Knast der nationalbewussten Deutschen.

Rechts vor links – das dürfen wir nicht zulassen, auch wenn das nicht so einfach ist, wie es aussieht. Wir müssen uns entscheiden.

Was ist rechts? Die Konservativen, die Wertkonservativen, die CDU, die CSU, die AfD, die Pegida-Anhänger, die Identitären, die Reichsbürger, alle anderen, die dem Verstand hinterherlaufen, ohne ihn einzuholen?

Und links? Die Kommunisten, die Sozialisten, die Habenichtse und Alleshaben-woller?

Taugt diese Einteilung noch? Sie stammt aus der parlamentarischen Sitzordnung. Sie ist einfach. Vielleicht zu einfach. Sie geht von einer Gleichberechtigung aus, die es nicht gibt.


Wie wäre es, diese horizontale Anordnung gegen eine vertikale auszutauschen? Nicht links und rechts, sondern oben und unten? Aber das würde die Machtverhältnisse vielleicht zu deutlich machen.