Sonntag, August 21, 2016

Mädels, Frauen, Damen?


Natürlich muss man die vielen Fernsehberichte über die Olympiade in Rio nicht sehen, und auch die Radioreportagen muss man nicht hören. Aber gelegentlich erwischt es einen dann doch, zum Beispiel, wenn man auf eine Nachrichten-sendung lauert, die für zwischendurch angekündigt ist – mit einer ungefähren Zeitangabe.

Wie es der Zufall will, begegnet einem da immer wieder eine Kuriosität, die sich allerdings nicht auf die Olympiade beschränkt, sondern offenbar „sportsmäßig“ ist, zum Sprachgebrauch der Reporter gehört.

Fußball wird von Frauen gespielt, Hockey aber von Damen. Beim Tennis ist mal von Frauen, mal von Damen die Rede. Und bei den Handballerinnen (Handballerinen wäre doch viel schöner) heißt es mal Mädels, mal Frauen, mal Damen. Ich kann mir keinen Reim darauf machen.

Vielleicht ist Hockey feiner als Fußball und Handball.  Das wäre eine Erklärung. Aber warum wird dann beim Tennis mal von Frauen, mal von Damen gesprochen? Liegt es daran, dass es auf den Courts nicht immer damenhaft zugeht? Golf wird vermutlich nur von Damen gespielt, worüber aber nicht gesprochen wird. Deshalb bewegen wir uns hier in einer Grauzone.

Ob Männer ihre angehimmelten Wesen so, so oder so bezeichnen, spielt keine Rolle. Wenn es darauf ankommt, sind die Mädels, Frauen, Damen genau so wenig zimperlich wie die Männer – Verzeihung: Herren. Damit sei ein weltbewegendes Thema abgeschlossen. Wenigstens für den Augenblick.