Mittwoch, April 13, 2016
„Im Zweifel für den Angeklagten“.
Das Europäische Parlament hat diese sinnvolle Regel missbraucht. Missbraucht
mit seiner Empfehlung, Glyphosat für weitere 7 Jahre zuzulassen. Es gibt ernst
zu nehmende Wissenschaftler, die befürchten, dass dieser Unkrautvernichter
krebserregend sei, sein könnte. Ihre Untersuchungen lassen darauf schließen.
Deshalb sollten wir Vorsorge treffen und den Einsatz von Glyphosat umgehend
verbieten. Zulassung erst dann wieder, wenn die Unschädlichkeit erwiesen ist.
Klingt alles ein wenig nach gesundem Menschenverstand, nicht wahr?
Frau Susanne Melior,
SPD-Abgeordnete im Europaparlament und Umwelt-schutzexpertin, sieht das anders.
Zitat aus SPIEGEL ONLINE, 13. April: „… Susanne Melior verteidigte den jetzt
vom Parlament verabschiedeten Kompromiss. Ein sofortiges Verbot von Glyphosat
wäre unrealistisch, betonte sie. Die europäische Landwirtschaft sei von
Futtermittelimporten etwa aus den USA und Brasilien abhängig, die mit Glyphosat
behandelt worden seien.“ Na sowas!
Dann machen wir uns doch mal
unabhängig davon. 1974 wurden in Deutschland 3.200 Tonnen Glyphosat eingesetzt,
2014 825.000 Tonnen. Das ging doch 1974. Und was heißt hier
Unkrautvernichtungsmittel? Von einer Round-up-Chemikalie müssen wir sprechen,
von einem Totschläger. Die Auswirkungen auf die Artenvielfalt sind noch gar
nicht erwähnt worden! Wir greifen rücksichtslos in natürliche Zusammenhänge,
Abhängigkeiten von Pflanzen und Tieren ein, stören, zerstören Welten, auf die
wir angewiesen sind. Sind wir von Sinnen? Es ist zu befürchten. Die
Melior-Ansicht „Sofortiges Verbot ‚unrealistisch‘ legt diesen Gedanken nahe. Da schleicht sich noch ein anderer
Gedanke heran: TTIP! Empfiehlt das
Europäische Parlament weitere 7 Jahre Glyphosat, damit – TTIP vorausgesetzt –
Unternehmen „entgehende Gewinne“ einklagen können?
0 Comments:
Kommentar veröffentlichen
<< Home