Montag, März 16, 2015

Der Wahnsinn kennt keine Grenzen

Vor ein paar Tagen wurde von einem Mädchen aus dem Ruhrgebiet berichtet, das in Syrien oder im Irak gegen den sogenannten IS gekämpft hatte und dabei zu Tode gekommen ist. 19 Jahre oder so. Ein bisschen früh zum Sterben.

Mitleid hat sich bei mir nicht eingestellt, vielleicht Verzweiflung. Weil dieser Tod, so sehe ich das, genau so sinnlos ist wie der von tausenden fanatisierten deutschen Jungs, die sich Ende des letzten Weltkriegs wie die Irren, wie die Wahnsinnigen, begeistert dem Tod auslieferten – für einen Wahnsinn, den sie für Sinn hielten. Ich denke dabei besonders an die Jungs der Waffen-SS-Division Hitlerjugend, die den alliierten Streitkräften selbstmörderischen Widerstand leisteten.

Der Mensch ist unbelehrbar. Ein weiterer der unendlich vielen Beweise: Eine Meldung von SPIEGEL ONLINE heute, am 15. März 2015.

„Der Krieg in der Ostukraine… Anziehungspunkt für junge Leute aus Deutschland. Mehr als hundert junge Deutsche kämpfen aufseiten der prorussischen Separatisten, schreibt die Welt am Sonntag.“

Haben die Jungs und Mädels nichts Besseres zu tun, als sich und andere ins Unglück zu stürzen? Aber vielleicht sehen sie den Tod nicht als Unglück, sondern als Erlösung. Das wäre eine Erklärung. Aber keine Entschuldigung für ihren Wahnsinn.

Bleibt die Frage: Müsst ihr auswandern, um Probleme zu lösen? Haben wir hier nicht auch Probleme? Ich weiß, das ist eine ziemlich blöde Frage. Aber müsst ihr darauf  eine blöde Antwort geben? Müsst ihr in den Krieg ziehen? Schenkt euch das!

Bleibt zu Hause. Wir haben hier genug Probleme. Versucht mal, die zu lösen. Kämpft! Aber bitte ohne Kalaschnikows Das bringt nichts, wie der Todesmarsch der RAF es gezeigt hat. Mit Wörtern ist der Kampf um Gerechtigkeit nicht zu gewinnen?
Wenn ihr es noch nicht probiert habt, dann könnt ihr es auch nicht wissen.

Macht eure Klappe auf, haltet nicht länger den Mund! Auch Wörter können ins Herz treffen, nicht nur die Kalaschnikow. Und redet euch nicht damit heraus, dass das doch nichts nützt. Das wäre zu billig.

Ihr habt nicht die Geduld, einen Krieg mit Wörtern zu führen? Zugegeben: Dieser Krieg braucht Zeit. Aber die habt ihr doch! Ihr seid jung. Also los jetzt!

16. 03. 2015