Dienstag, November 11, 2014

Nachhilfeunterricht für die SPD

„Die SPD braucht keine Nachhilfe in Sachen Koalitionsbildung“. Das behauptete Joachim Poß, Vize im SPD-Vorstand. Damit verteidigte er seine Partei gegen die CDU, die in der voraussichtlichen Koalition Rot/Rot/Grün in Thüringen einen Abgrund von Landesverrat sieht. Natürlich ist das Quatsch.

Aber Herr Poß, Nachhilfe in Sachen Koalitionsbildung braucht die SPD doch!

Niemand in Deutschland hat eine Große Koalition gewählt. Die SPD hat sich trotzdem darauf eingelassen und damit zu einer diktaturähnlichen Parlamentsmehrheit von etwa 80 Prozent geführt.

Mir kommen die Tränen, wenn ich daran denke, was die SPD aus sich gemacht hat.

Sie war die einzige Partei, die 1933 gegen die "Machtergreifung" Hitlers aufgestanden ist. (Der spätere Bundespräsident, der erste unserer Republik,  Theodor Heuß, stimmte für das "Ermächtigungsgesetz", half mit, die Demokratie zu Grabe zu tragen.)

Die SPD – an ihrem einsamen Widerspruch gegen das Ermächtigungsgesetz gemessen: ein Schatten ihrer selbst, ohne Rückgrat, ohne Selbstbewusstsein.

Ob da noch der notwendige Nachhilfeunterricht hilft? Zweifel sind angebracht.