Freitag, September 07, 2012

Kollateralschaden

Das sind die Schäden, die nebenbei entstehen. Die Schäden die man nicht beabsichtigt hat.

Beabsichtigt man Schäden überhaupt? Ja doch, im Krieg. Da sollen die Feinde vernichtet werden. Offiziell sind damit Soldaten gemeint. Wenn dabei auch Zivilisten getötet werden, ist das Pech. Das hat man nicht gewollt. Aber es ist eben passiert, ganz nebenbei, kollateral.

Nicht immer wird das genau genommen. Im Bombenkrieg des letzten Weltkriegs haben vor allem die Deutschen und  die Engländer beide Augen zugemacht und auch da gebombt, wo keine Soldaten waren. Die Toten waren kein Kollateralschaden; auf sie wurde ganz gezielt gebombt.

Es ist bestimmt nicht hochnäsig, wenn ich behaupte, dass viele gar nicht genau verstehen, was mit Kollateralschaden gemeint ist. Deshalb möchte ich dieses so häufig benutzte und so selten richtig verstandene Fremdwort übersetzen.

Zu gut Deutsch lässt sich Kollateralschaden mitBeifang übersetzen. Das ist ein Begriff, den in der Fischwirtschaft jeder versteht. Damit sind die Fische gemeint, die man eigentlich nicht fangen wollte, die aber trotzdem in die Netze gerieten.  Die haben Pech gehabt. Mitgefangen, mitgehangen, also tot. Der Beifang wird  ins Meer zurück geschüttet, so wie wir unsere beigefangenen Toten unter die Erde bringen – mit herzlosem Bedauern.