es geht um mehr als unsere sprache
„Die Einigung ist machbar, möglich und gewollt.“ So der Erste Bürgermeister Hamburgs, Ole von Beust zu den Koalitionsverhandlungen mit der GAL. Wenn etwas machbar ist, dann ist es auch möglich. Und wenn etwas möglich ist, dann ist es auch machbar. Der Mann auf der Straße würde sagen: „Wir wollen uns einigen, und wir halten das auch für möglich.“ Aber auf die Straße geht Herr von Beust ja nur während des Wahlkrampfes.
posted by Sprach-Los at 23:24
Was mich sprachlos macht, bringe ich hier seit 2005 zur Sprache. Anfangs ärgerte mich nur der liederliche Umgang mit unserer Sprache. Diese Bequemlichkeit, diese Faulheit, nach dem richtigen Wort zu suchen, einen Augenblick nachzudenken und dann erst zu sprechen und zu schreiben! Dazu dieser Höhenflug: Technologie statt Technik usw., das Einfachste möglichst umständlich, wenn nicht sogar unverständlich sagen. Das war, wie gesagt, der Anfang.
Bald stellte sich heraus, dass Sprache nicht nur der Verständigung dient, sondern eine Waffe ist. Mit ihr kann man angreifen. Mit ihr kann man sich verteidigen. Mit ihr kann man Krieg führen: Kriegsspiele mit ernstem Hintergrund, besonders beliebt in Politik und Wirtschaft – zugegeben: beliebt auch im privaten Bereich.
Zur Sprache – ihrem sinnvollen und sinnlosen Gebrauch – kam das politische Leben. Dazu viel Menschliches und allzu Menschliches. Die Sprache bringt es an den Tag.
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