Montag, April 03, 2006

Zeitfenster

Fenster sind etwas total Aufregendes, auch wenn einem das im ersten Augenblick gar nicht in den Sinn kommt.

Man kann hinausschauen, aber auch hereinschauen. Man kann Fenster putzen. Man kann es aber auch lassen. (Frauen sind mehr für's Putzen, Männer sind meist dagegen.)

Und dann gibt es so viele unterschiedliche Fenster: Große und kleine, Fenster mit Butzenscheiben, sehr beliebt neuerdings, obwohl meist unpassend. Fenster holzgerahmt und Fenster - bis auf die Scheiben - in Plastik. Dachfenster, Doppelfenster (gemeint sind die Scheiben), die Vielfalt nimmt kein Ende.

Wahrscheinlich haben wir es deshalb auch seit einiger Zeit mit dem "Zeitfenster" zu tun. Was für ein Fenster ist das denn? Eins zum Auf- und Zumachen, zum Lüften, zum Hinaus- und Hereinschauen?

Nein, nein, nein! Das Zeitfenster ist etwas, in dessen Rahmen angeblich etwas passieren soll, in dem etwas getan werden muss. Das scheint ein ziemlicher Unsinn zu sein. (Zum Fensterputzen sind diejenigen, die von einem Zeitfenster reden, nicht bereit.)

Gab es da nicht noch ein anderes Wort, das besser beschrieb, worum es geht? Richtig. Zeitraum!
Das ist die Zeit, in der etwas getan werden könnte, sollte. Die Zeit, die man hat, um etwas zu erledigen.

Höchste Zeit, vor dem Zeitfenster die Jalousien herunterzulassen!