Montag, März 20, 2006

Sprachwítz

Dummer, alter Witz mit aktuellem Hintergrund:
Ein Deutscher auf der Suche nach einem Aldi-Markt begegnet einem Türken und fragt: "Wo geht's nach Aldi?" "Zu Aldi", sagt der Türke, was sprachlich korrekt ist. "Was, Aldi schon zu?" fragt der Deutsche.

Ja, so ist das, aber leider nicht witzig. Wir verlernen immer schneller das (richtige) Sprechen - das richtige Schreiben sowieso. Vom Denken wollen wir lieber gar nicht erst reden.

Der sprachliche Unfug setzt sich auf allen Ebenen fort. Da reden zum Beispile unsere Politiker immer wieder und jeden Tag davon, "Menschen in Arbeit bringen" zu wollen.

Kleine Denkpause. Wohin bringen wir unsere Kinder? In den Kindergarten, in die Schule, wahrscheínlich auch zum Pony-Hof, zum Tennis, zu jedem nur denkbaren Vergnügen.

Wohin bringen wir den Abfall? In die Mülltonne (und hoffentlich nicht in den nächsten Straßengraben). Jedenfalls gibt es immer einen Ort, wohin wir etwas bringen.

Ist Arbeit ein Ort?

Nein, Arbeit ist kein Ort. Arbeit ist eine Tätigkeit. Und deshalb können Politiker niemanden "in Arbeit" bringen. Das sagen sie nur so.

Vielleicht könnten sie Arbeit verschaffen. Wenn sie die Unternehmer dazu brächten, mehr zu zahlen, und die Arbeitnehmer dazu, weniger zu verlangen, dann würde das möglicherweise klappen.l Dieses "Mehr" und dieses "Weniger" müssten die Politiker möglich machen. Das wären die sogenannten Rahmenbedingungen, die sie schaffen müssten. Aber da stehen sie sich selbst im Weg, weil sie mit ihren Diäten und Pensionen einen so langen und tiefen Schatten werfen, daß darunter keine Rente mehr gedeit.

Ja, so kann man seine Spielchen mit der Sprache treiben. Witzig, nicht wahr?