Sonntag, März 12, 2017
Auf der Bühne: Herr Egowahn mit
seiner Rüpelhorde will Deutschland Manieren beibringen. Sonst setzt es was! Und
dann Engel Merkel mit einer Gemeinde lammfrommer Minister. Schön brav und bloß
nicht mucksen, sonst wird man noch von der Bühne geschubst.
Der Herr aus Ankara setzt
Deutschland unter Druck, so der STERN auf dem Titel seiner Ausgabe vom 9. März.
Dumm nur, dass das nicht stimmt. Es ist schlicht und ergreifend falsch.
Deutschland setzt sich selbst unter Druck.
Statt den Meister Egowahn
sachlich und mit beherrschter Stimme über Recht und Unrecht aufzuklären,
versteckt sich unsere Schauspielertruppe hinter Lokalpolitikern, die
glücklicherweise Manns genug sind, Auftritte türkischer Minister zu untersagen.
Grund genug, sich für so viel Feigheit vor dem ziemlich besten Feind zu
schämen.
Dabei wäre alles so einfach. Ein
paar Zeilen an Herrn Egowahn und seine Minister würden alles regeln. Damit die
Herren sich nicht die Mühe machen müssen, im türkischen Wahlgesetz zu blättern,
hier ist der entscheidende Satz, (Artikel 94/A):
„Im Ausland und in Vertretungen im Ausland kann kein Wahlkampf
betrieben werden.“
Die Regierungspartei AKP des
Staatspräsidenten R.T.E. hat das Gesetz selbst 2008 eingeführt.
Die türkische Wahlkommission
(YSK) legte in einem Beschluss fest, dass Wahlkampf im Ausland in geschlossenen
Räumen nicht gestattet ist. Weiter legt der YSK-Beschluss Nummer 109 vom 15.
Februar mit einem Beschluss zum Ausland
unter anderem fest, Wahlkampfansprachen seien auch auf offenen Plätzen nicht
zulässig.
Na bitte. Sobald unser Kabinett
Herrn Egowahn an das türkische Wahlgesetz erinnert hat, kann das Stück beendet
werden. Zum Abschluss des Theaterstücks gemeinsamer Auftritt der Kontrahenten auf
der Bühne, tiefer Diener des Ensembles vor uns, dem Publikum. Standing Ovations.
Erleichterung überall. Die anderen Probleme stehen schlange.
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