Montag, März 13, 2017
Was ist passiert? Noch mehr
Putins, Erdogans, Orbans, Kaczynskis usw. usw.? Nein, es ist viel schlimmer.
Der Feind unserer Demokratie ist mitten unter uns, hier in Deutschland! Der
Zeitungsverlegerverband Nordrhein-Westfalen hat ihn entlarvt, glücklicherweise
und vielleicht sogar in letzter Minute. Deshalb erst einmal ein großes
Dankeschön.
Wie man mit gefährlichen
Autokraten umgeht, zeigt unsere Bundesregierung ja gerade in überzeugender
Weise in der Auseinandersetzung mit Herrn Erdogan und seinen Raufbolden. Bloß
nicht den Rücken gerade machen. Das könnte noch mehr Ärger geben.
Die neue Gefahr für unsere
Demokratie geht aber nicht von einem Politiker aus, sondern – kaum zu glauben –
von einem Werkzeug. Und das soll gefährlich sein?
Aber ja. Und wie! Der
Zeitungsverlegerverband hat festgestellt: Adblocker sind Ursache für den
Niedergang der Demokratie.
Das muss ein bisschen erklärt
werden. Mit einem Adblocker lässt sich Werbung im Fernsehen und im Internet
ausschalten. Das kann man, das muss man nicht tun. Das ist Ansichtssache, je
nachdem, wie man Werbung beurteilt: Informativ, lustig, anregend oder
langweilig, albern, unverständlich usw.
Und jetzt der Hammer: Jeder darf
das. Das macht den Einsatz von Adblockern so gefährlich. Wenn diese Sache um
sich greift, können wir auf unsere Demokratie bald keinen Pfifferling geben.
Das jedenfalls geben die Verbandsherren zu befürchten. In Wirklichkeit fürchten
sie um ihr Geschäft. Je mehr Werbung blockiert wird, desto geringer die
geldbringenden Reichweiten. Je geringer die Reichweiten, desto geringer die
Einnahmen der Zeitungen.
Kein Zeitungsverleger kann das
gut finden. Aber er sollte so viel Anstand haben, Demokratie und Gewinnstreben
auseinanderzuhalten. Wer das nicht kann oder nicht will, der hat nicht
verstanden, dass Demokratie mehr ist als Geld.
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