Sonntag, November 13, 2016
Darüber hat Pierre Rosanvallon
ein kluges Buch geschrieben, wie Andreas Zielcke am 12. November 2016, DIE
ZEIT, Seite 60, schreibt.
Andreas Zielcke notiert zwar in seiner Buchbesprechung
es: „bleibt das Problem, dass Krankheitsdiagnosen einfacher zu haben sind als
Therapien“, aber das stellt die Diagnose von Rosanvallon nicht infrage.
In aller Kürze: „Die Exekutive regiert die Legislative“,
stellt Rosanvallon fest. Das war
ursprünglich anders gedacht.
Die Aufgabe des Parlaments: Gesetze entwerfen
(Legislative) und die Regierung (Exekutive) mit der Durchführung beauftragen.
Heute kommen die meisten Gesetzentwürfe von der Regierung, und die Rolle des
Parlaments wird beschränkt auf Zustimmung oder Ablehnung. Das ist die Praxis.
Die Rollen sind vertauscht. Kann das ein gutes Ende nehmen? Zweifel sind
angesagt.
Ausnahmsweise ist die anzuwendende Therapie in diesem
Fall einfach: Der unzulässige Rollentausch muss rückgängig gemacht werden. Das
ist die Aufgabe des Parlaments. Der Regierung wird das nicht gefallen. Das
macht aber nichts. Sie hat zu gehorchen. Das Parlament entscheidet.
Sollte Pierre Rosanvallon in seinem Buch über das Ziel
hinausgeschossen sein? Das letzte Buch von Roger Willemsen „Das Hohe Haus. Ein
Jahr im Parlament“ sagt eher: Rosanvallon hat recht.
0 Comments:
Kommentar veröffentlichen
<< Home