Mittwoch, April 20, 2016

Die Sprache bringt es an den Tag


Die Sprache bringt es an den Tag, nicht die Sonne. Wie erbärmlich benehmen sich unsere sogenannten demokratischen Volksparteien – die Union, die SPD und, glaube ich, auch die FDP. Sie sehen sich als Produkte, die man vermarkten muss. Sie sehen sich als Marketing-objekte. Sie haben sich auf das Niveau von Persil, Coca Cola und Maggi  runtergearbeitet. Sie vermarkten sich aufs Billigste wie Aldi, Lidl usw. Sie sprechen von ihrem Markenkern, nicht von ihrer Überzeugung, ihrem Standpunkt – so richtig oder falsch der auch sein mag. Nein, sie verstehen sich als Ware, die man beim Einkaufen aus dem Regal greift, oder auch nicht. Platziert werden möchten sie auf Blickhöhe, nicht als Bückware, die wenig geschätzt wird. Die immer geringere Wahlbeteiligung lässt allerdings auf Bückware- Parteien schließen. Immer weniger Menschen sind bereit, sich für die Parteien zu bücken.

Das Ganze ist einigermaßen unbegreiflich. Da wird mit Eifer von Authentizität gesprochen. Jede Partei nimmt sie für sich in Anspruch, so wie von jedem Menschen heute Authentizität verlangt wird. Was heißt das eigentlich? Eigentlich sollte damit Ehrlichkeit gemeint sein, das Bekenntnis zu seiner eigenen Person. Gilt das nicht auch für Parteien. Es sieht nicht so aus.

So ist das alles nicht? Doch. Genauso ist es. Wie anders erklärt sich die Sucht der Parteien, ständig nach Meinungen des Volkes zu fragen? Meinungsumfragen anstelle eigener Vorstellungen, eigener Ziele. War da nicht irgendetwas mit dem Hündchen von Pawlow?

Die Partei als wohlfeile Ware. Und den Gesetzen des Marktes gehorchend. Der Billigste macht das Geschäft.