Samstag, Februar 19, 2011

Beleidigte Leberwürschte

Die Damen von der Leye und Schwesig haben sichin Sachen Hartz IV nicht verständigen können. Das wollten und sollten sie wohl auch nicht. Hinter den beiden Damen stehen ja gewaltige Truppenaufgebote mit vielen Generälen, die sagen, wo es lang gehen soll.

Schlíeßlich haben sich drei ältere Herren entschlossen, die Sache in die Hand zu nehmen, Herr Beck, SPD, Herr Böhmer, CDU, Herr Seehofer, CSU.

Jetzt sind Koalitionsspitze (Union und FDP) und Frau Dr. Merkel beleidigt. Die Herren sprächen über Bundesgelder, über Gelder, über die der Bund zu verfügen haben (sofern er sie denn hat). Aber was macht denn der Bund? Er verfügt ohne Rücksicht auf Verluste über die Finanzen der Länder, macht Gesetze, die die Länder finanziell überfordern und die Kommunen auch. Die sind nicht beleidigt, sie sind wehrlos und pleite.

Was für ein Theater! Die da oben auf der Bühne führen ein Stück auf, das kaum anders heißen kann als „Wie es euch nicht gefällt“. (Hat also mit Shakespeare rein gar nichts zu tun.) Und wir sitzen unten im Parkett und den niederen Rängen. Die Logen bewilligt man uns nur, wenn man gewählt werden will. Und wir sind so souverän, das auch noch zuzulassen.

Bei dieser Gelegenheit: In Hamburg – am 20. Februar wird ein neues Stadtparlament gewählt – haben witzige und intelligente Menschen Texte der Wahlplakate korrigiert. Aus Schulen wurden Schwulen und aus Vernunft Leere oder so ähnlich. Die Lokalzeitung schreibt, das sei verboten. Mag sein. Aber warum eigentlich?

Die Plakate sind ein Monolog. Und die „verbotenen“ Korrekturen? Sie sind der Anfang eines Dialogs. Lieben die Politikdarsteller uns nicht, uns Parkettpolitiker?
Haben sie Angst vor uns? Fürchten sie, dass wir sie auspfeifen, wie es sogar honorige Theaterbesucher tun, wenn ihnen ein Stück nicht gefällt? Die Furcht ist berechtigt. Aber müssen deshalb spontane Meinungsäußerungen der niederen Chargen gleich verboten werden?

Es gibt da so einen tollen Spruch: „Die Hunde bellen, aber die Karawane zieht weiter.“ Das Benehmen der Politiker lässt vermuten, dass sie sich für die Karawane halten und uns für die bellenden Hunde. Ist das wirklich so? Könnte es nicht sein, dass wir unseren Weg gehen und die Politiker bellen? In Tunis und Ägypten ist es wohl so. Ob das möglicherweise auch bei uns passiert, wenn auch in anderer Form?
Nichts ist unmöglich. (Dieser Satz ist nicht für Toyota geschützt!)