Sonntag, Juli 19, 2009

Bocken im Zweiten

Nein, das „Bocken im Zweiten“ ist kein Schreibfehler. Es geht um die Bockigkeit der

ZDF Sportredaktion, genauer: Es geht um die Sendung „Boxen im Zweiten“. Noch genauer: Es geht um die Unfähigkeit, vielleicht auch Unwilligkeit des ZDF ein falsches

Wort gegen das richtige auszutauschen.

Aber nun zur Sache: Die ARD und das ZDF bringen abwechselnd sonnabends Box-reportagen. Im Rahmen des ganzen Brimboriums wird vor Kampfbeginn berichtet, wie viele Kämpfe die Boxer schon bestritten haben und mit welchem Ergebnis.

Diese Aufzählung bezeichneten beide TV-Sender als Kampfrekord – richtig deutsch ausgesprochen, so wie zum Beispiel Rekordleistung. Darauf aufmerksam gemacht, dass dies Unsinn ist, spricht die ARD nicht mehr von Kampfrekord, sondern von Kampfbilanz.

Die Sportredaktion des ZDF ist offensichtlich unbelehrbar; sie spricht immer noch vom Kampfrekord (zuletzt am 11. Juli). Jedenfalls hat sie auf drei Hinweise nicht reagiert. (Auch ein Rekord.)

Man mag auf dem Zweiten besser sehen. Besser hören können die Jungs und Mädels der ZDF Sportredaktion jedenfalls nicht. Schade!

Vermutlich haben sie auch zu dem Unfug von „gewunken“ anstelle von gewinkt beigetragen. Der DUDEN akzeptiert inzwischen auch „gewunken“ – ich nicht.

Wenn ich sage: „Er hat mir zugewunken“, dann müsste ich auch sagen: „Er wank mir zu.“ Aber das hat sich noch niemand getraut – bis heute. Mal sehen, was da noch auf uns zukommt. (Zum leichteren Verständnis: stinken, stank, gestunken / winken, wank gewunken.)