So, so so
Was so ein klitzekleines Wörtchen alles sagen kann! Meistens wird mit dem Wörtchen „so“ gemogelt. Irgendetwas soll nicht so genau gesagt werden. Oder ist es nur sprachliche Schluderei? Das kann jeder für sich selbst entscheiden. Hier einige Beispiele:
„Alle plappern das Kostenargument nach. Nur es stimmt so nicht.“ Ja wie stimmt es denn dann?
„Das hat sich so noch nie ereignet.“ Aber wie hat es sich denn ereignet? Irgendwie anders?
„Werden von vielen Wettbewerbern so überhaupt nicht angeboten.“ So nicht. Aber wie dann?
Mein Verdacht: Hier soll etwas im Unklaren, im Ungewissen gehalten werden: So nicht, heißt es, aber wie dann – das wird nicht gesagt. Das finde ich ziemlich gemein.
Von großer Tragweite
Hier geht es um Bedeutendes, um Staatstragendes, um Weltbewegendes, Welterhaltendes. Es geht beinahe um alles. Ich gebe zu: Pompöse Sprache hat ihren Reiz. Aber muss wirklich so dick aufgetragen werden? Nein, muss nicht. In den meisten Fällen genügt das Wörtchen wichtig.
Und noch einmal: Zeitnah
Seit einiger Zeit soll immer irgendetwas zeitnah entschieden werden. Was damit gemeint ist, soll offenbar im Dunkeln bleiben. So genau soll es nicht gesagt werden.
Dabei wäre es so einfach, siehe folgende Beispiele.
Zeitnah = sofort, augenblicklich, umgehend, kurzfristig, bald, demnächst…
Aber zeitnah ist so wie das Zeitfenster: eine billige Münze, die das Nachdenken und das Suchen nach dem richtigen Wort erspart.
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