Montag, September 22, 2008

Zurück in die Zukunft

Besuch heute (21. 09. 08) des Ellerauer Heimatmuseums. Gesehen, wie mühselig und anstrengend das Leben früher war. Manches davon selbst erlebt: Waschen in der Waschschüssel. Kartoffeln racken. Garben binden. HHKartoffelmehl machen. Strümpfe stopfen usw. usw. Der Waschtag. Erst die Kochwäsche, dann die Buntwäsche. Trocknen, mangeln usw. usw.

Heute haben wir es besser, finden wir. Was uns damals schwer von der Hand ging,

nehmen uns heute Maschinen ab. Aber arbeiten wir deshalb weniger? Nein, nur anders. Denn für die Maschinen müssen wir arbeiten, bevor sie für uns arbeiten. Wir müssen sie kaufen.

Wenn wir genau hinsehen, sind wir abhängiger geworden, weniger selbständig. Unselbständig also, hilflos im Falle eines Falles. Wenn heute der Strom ausfällt, bricht alles zusammen. Der Kühlschrank kühlt nicht. Die Ladenkasse rechnet nicht. Die Tür zum Supermarkt öffnet sich nicht; niemand kann hinein und niemand hinaus. Die Banken überweisen kein Geld. Die Tanksäulen geben keinen Kraftstoff. Alles steht still.

Wenn vor 60 Jahren Stromsperre war, und das gab es so gut wie jeden Tag gleich nach dem Krieg, dann konnten wir trotzdem kochen und heizen und Wäsche waschen und uns sowieso (kalt). Wir waren unabhängiger. Wir hingen nicht am Tropf. Wir lebten näher an den natürlichen Gegebenheiten.

Darüber nachzudenken lohnt sich. Wie werden wir wieder unabhängiger? Nein, nicht zurück in die Vergangenheit. Aber hinein in die Zukunft. Wie steht es mit Energie aus Wind, Sonne und Erde? e