Sonntag, April 01, 2018

Ein Monat zum abreißen

 Morgen schlägt sein letztes Stündchen. Dann sind wir ihn endlich los, den März. Nun gut, nicht jeder Monat erfüllt alle Erwartungen, die wir an ihn richten. Manchmal verlangen wir auch wirklich zu viel. Aber dieser März? Unter aller Kanone! So schrecklich, dass ich mir einen altmodischen Abreißkalender gewünscht habe mit 31 Blättern, jeden Tag eins zum abreißen. Allein zehn Tage Eiseskälte mit scharfem Ostwind, der jeden Minusgrad glatt verdoppelte. Das wurde dem Auto zu viel. Es hat mir was gehustet. Der Motor ist nicht mehr angesprungen. Jetzt steht es da wie ein Häufchen Elend. Auf seine alten Tage hat sich der verkorkste Monat noch eine Menge Schnee besorgt, der eigentlich für Weihnachten gedacht war. Heute, an seinem vorletzten Tag, hat er noch mal versucht, gut Wetter zu machen: Sonnenschein vom Morgen bis zum Abend. Ein bisschen spät, alter Freund, nicht wahr? Hätte dir früher einfallen sollen. Morgen jagen wir dich vom Hof. Was es da zu lachen gibt? Ach so, du gehst sowieso? Dann bleib bloß, wo der Pfeffer wächst. Wir brauchen dich nicht mehr. Freuen wir uns auf den April. Bei dem wissen wir, woran wir sind. Ein ehrlicher Monat. Er macht, was er will und fängt gut an: Am 1. April ist Ostersonntag. Noch besser geht’s nicht