Dienstag, September 20, 2016
Der SPD-Parteikonvent hat sich
mit einer Zweidrittelmehrheit für CETA entschieden. Nachbesserungen wurden noch
verlangt. Ob es dazu kommt, dürfte in den Sternen stehen. So geht Politik. Weil
Gabriel das Thema zur Kardinalfrage für die SPD gemacht hat, eine Ablehnung
zugleich auch ein Nein zu Gabriel bedeutet hätte, kam es zu diesem Ergebnis.
Wieder einmal Parteienegoismus statt Allgemeinwohl.
Ich sehe mich bestätigt. Die SPD
ruiniert sich selbst. Andere brauchen da keine Hand zu rühren. So ging die
Titanic unter. Stolz, unsinkbar und dann doch auf dem Meeresboden. Das Wrack
wurde bis heute nicht geborgen, nur besichtigt und verfilmt. Schöne Aussichten
für die älteste, geradeste und mutigste Partei.
Wie konnte es dazu kommen? Die
SPD lebte von, mit und für ihre Mitglieder. Das waren hunderttausende. Ähnlich
war es bei den anderen, der CDU, CSU usw., wenn auch nicht in diesem
Umfang. Und jetzt?
Nicht die Mitgliedschaft ist wichtig.
Entscheidend sind Stimmungen. Und die können sich von heute auf morgen ändern.
Daher weht der Wind. Und er weht alles andere als beständig. „Umlaufende Winde“
hieß es früher einmal im Radio. Diese Sendung gibt es nicht mehr –
„OOST-Nord-OOST“ ist nicht mehr zu hören. Aber die Unbeständigkeit gibt es
noch.
Bleiben wir bei „OOST- Nord-OOST.
Nicht erst seit heute fehlen die Seekarten. Es fehlen, die Kapitäne, es fehlen
die Mannschaften. Selbst die kleinste Politik beweist es, siehe Quickborner
Tageblatt, 19. September 2016: „Wilms (Valerie Wilms, Bundestags-abgeordnete)
„fordert ihr Partei dazu auf ‚Visionen zu erarbeiten‘, wie es in den
Anfangsjahren der Partei noch der Atomausstieg war.“ Ach, Frau Wilms, welche
Visionen haben Sie?
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