Montag, November 30, 2015

Das "unmögliche" Dudendeutsch

 Die Zeiten, in denen Der Duden klare Regeln vorgab – ja und nein und nichts dazwischen,  liegen lange zurück. Es geht nicht nur so, sondern auch anders, Der Duden heute, bis hin zu schmerzhaft falscher Grammatik, siehe „gewunken“ statt gewinkt, ist zu einer Sammlung von sprachlicher Beliebigkeit geworden.

Heute endlich habe ich mir Klarheit darüber verschaffen wollen, was mit den in den Gazetten so häufig benutzten Wörtern „offenbar“ und „offensichtlich“ gemeint ist.

Offenbar hat für mich etwas mit Offenbarung zu tun. Wenn etwas offenbar wird, offenbar ist, dann heißt das: So ist das und nicht anders. So sehe ich das auch bei offensichtlich. Wenn etwas offen sichtbar ist, dann ist das ein klarer Fall.

Ich habe mich immer wieder darüber geärgert, dass die Gazetten offenbar, offensichtlich, wirklich und tatsächlich anders sehen. Wenn sie etwas mit offenbar bezeichnen, dann ist es nur eine Vermutung.

Wie gesagt: Heute habe ich mich aufgerafft, im Duden nachzusehen. Und was ist da zu lesen? Der Duden behauptet, mit beiden Wörtern sei nichts anderes gemeint als „dem Anschein nach“, „anscheinend“. So stellt Der Duden unsere Sprache auf den Kopf. 29. 11. 2015