Mittwoch, Oktober 10, 2012

Kinder mit Migrationshintergrund

Frau Foroutan hat im SPIEGEL 40 vom 01. 10. 2012 eine lesens- und beherzigens-werte Kritik zum Buch „Neukölln ist überall“ des Bürgermeisters von Berlin-Neukölln, Herrn Buschkowsky geschrieben. Trotzdem habe ich etwas zu mäkeln.

Auch die kritische Frau Foroutan schreibt von Kindern mit Migrationshintergrund. Alle sagen das so, es ist Sprachgebrauch, aber ich finde das nicht richtig. Es scheint  mir ein bisschen wie mit dem Negerkuss zu sein, den man zwar in den Mund nehmen, aber das Wort nicht aussprechen soll. Political correctness!  Wir werden uns daran noch mal verschlucken.

Migranten sind Einwanderer. Und Kinder mit Migrationshintergrund sind Einwande-rerkinder. So einfach ist das. Dann sollten wir das Kind auch beim Namen nennen.
Warum tun wir das nicht?

Fangen wir doch einfach mal damit an. Übersetzen wir Kinder mit Migrations-hintergrund in Einwandererkinder. Dann verstehen wir uns. Und die Soziologen verstehen uns auch. So wird alles einfacher und verständlicher. Und nur, wenn wir uns verstehen, können wir einigermaßen friedlich zusammen leben. Das wäre doch was, oder?

PS: Sollte ich die Sache vielleicht zu hoch aufgehängt haben? Das könnte sein. Es gibt ja nicht nur den Migrationshintergrund, es gibt auch die Biodiversivität. Noch so ein Wort und kaum ohne zu üben stotterfrei auszusprechen. Bio-di-ver-si-tät, na bitte, es geht doch! Gemeint ist Lebensvielfalt, na gut: biologische Vielfalt.

Wir müssen nicht gleich auf die lutherischen Grobheiten zurück greifen. Aber ein
wenig mehr Deutsch wäre doch angebracht. Tacheles müssen wir ja nicht gleich reden. Das wäre auch schon wieder ein anderes Thema.