Mittwoch, Januar 04, 2012

Kleines Arschloch

Ich habe mir vorhin das ZDF/ARD-Interview mit Herrn Wulff angesehen. Da dachte ich: „Das Kleine Arschloch hat uns gerade noch gefehlt!“

Nein, ich plappere hier nicht nach, was zig Kommentatoren sofort nach der Sendung zum Besten gaben – siehe mein „Wulff, du hast die Gans gestohlen“ vom 19. Dezember 2011. Da war bereits, wenn nicht alles, so doch schon das Wichtigste gesagt.

Die Botschaft des Bundespräsidenten Christian Wulff: Ich bin doch nur genau so ein Mensch wie Ihr alle. Ich mache doch auch nur die Fehler, die Ihr macht. Das dürft Ihr mir doch nicht übelnehmen. Ich will mich auch bessern, genau so, wie Ihr Euch immer bessern wollt. Was dabei herauskommt, weiß natürlich keiner von uns, auch ich nicht. Auf jeden Fall werde ich mir Mühe geben. Aber eins möche ich doch noch sagen: Ich will in keiner Republik leben, in der man sich von einem Freund kein Geld leihen darf.

„Das Kleine Arschloch“ ist natürlich nicht meine Erfindung, sondern ein Film von 1997. Was da abgeht, liest sich im Internet mit einem Klick so:

„Kleines Arschloch“
Ein Arzt entbindet erfolgreich einen Jungen. Als die Mutter fragt, was es ist, zeigt das Neugeborene dem Arzt die Zunge. Daraufhin sagt der Arzt: „Es ist ein Arschloch“.
Zwölf Jahre später: Das kleine Arschloch macht seinen Mitmenschen das Leben zur Hölle. Erst stört der Junge seine Eltern beim Sex, verkauft den Slip seiner älteren Schwester an einen notgeilen Klassenkameraden, quält den Hund seiner Nachbarin und setzt ihn unter Drogen, verliebt sich in die 76-jährige Inge Koschmidder und treibt sie durch seine ständigen Annäherungsversuche in den Herztod. In seinem Tagebuch schreibt er, dass er im Grunde nur die Welt verbessern möchte. Sein Großvater, den man als Alter Sack kennt, hält als einziger zum kleinen Arschloch.
Darüber hinaus tritt das Kleine Arschloch mehrmals mit seiner Band zu verschiedenen Anlässen auf. So wird am Weltkirchentag in der städtischen Kathedrale eine „moderne Faustinszenierung“ vorgetragen, in einer Truckerkneipe wird Countrymusik verhöhnt, auf einer Naziversammlung wird türkischklingende Musik (die keinen wirklichen Inhalt hat) zum Besten gegeben. Alle Auftritte enden damit, dass die anderen Bandmitglieder fürchterliche Dresche beziehen, während sich das Kleine Arschloch immer aus der Affäre ziehen kann.
Bei einer Schulveranstaltung mischt das kleine Arschloch Drogen in die „Waldmeister-Bowle“ und löst somit eine Massenorgie unter den Lehrern und den Eltern aus und nutzt die Schule als Revolutionsausgangspunkt.
Am Ende sieht man den Jungen wegen dieses Vergehens im Gefängnis sitzen und in sein Tagebuch schreiben.

Bilde ich mir die eine oder andere Ähnlichkeit nur ein? Das will ich nicht ausschließen. So wie ich Herrn Wulff kennengelernt habe, wird er sein Tagebuch nicht selbst schreiben. Bestimmt findet er einen Ghost-Writer. Wir werden sehen.