Dienstag, November 22, 2011

Halten Sie doch mal den Mund!

Die Merkel sagt was, der Schäuble auch. Der Sarkozi, der Papandreou, der Barroso, der Obamak und alle die zig tausend anderen auch. Sie reden alle durcheinander. Kein Wunder, dass kein Mensch sie versteht. Dazu kommt noch, dass nicht jeder eine andere Meinung hat. Viel schlimmer ist, dass die meisten ihre Meinung fast stündlich ändern. Entsprechend groß ist die Verwirrung. Und noch größer ist der Verdruss, ist die Verzweiflung, die dann so billig als Politikverdrossenheit gehandelt wird.

Weil die Damen und Herren der Politik – das gilt auch für die vielen Herren und wenigen Damen in der Wirtschaft – den Mund nun mal nicht halten können, sollte man ihnen mal den Mund verbieten.

Wie wäre es, wenn Presse und Fernsehen nur eine Woche lang sich weigerten, auch nur ein einziges Politwort zu veröffentlichen? Erleichterung ist zu vermuten, Entzugserscheinungen sind nicht zu befürchten, allenfalls bei den Politikern und Managern. Ein paar absichtsvoll leere Seiten in den Zeitungen und einige Minuten schwarzer Bildschirm würden vielleicht nicht Wunder wirken, aber nachdenklich machen.

Wenn dann nach einer Woche das Geplapper wieder anfängt, wird sich das Volk die Augen reiben und sagen: ‚“’Das hatten wir doch schon, bitte nicht schon wieder!“ Ach, wie träumt es sich so schön.

Wie wäre es mit einer Seite in unserer Zeitung, auf der nur stünde: „Unsere Politiker hatten auch in der letzten Woche nichts zu sagen. Deshalb bleibt diese Seite leer.“ 21. 11. 2011