Sonntag, November 15, 2009

Aufgeblasen

Wer etwas unternimmt, riskiert auch etwas. Der Erfolg ist nicht garantiert; die Sache kann auch daneben gehen. Da will jeder Unternehmer das Risiko so klein wie möglich halten. Das ist normal, das ist verständlich, und in schwierigen Zeiten möchte man nicht mehr so große Risiken eingehen wie bisher. Und jeder würde das verstehen und gut finden.

Aber so einfach scheint das nicht zu sein. Anscheinend haben Manager Schwierig-keiten, einfache Dinge einfach beim Namen zu nennen. Das Interview mit Herbert Bodner, Vorstandsvorsitzender von Bilfinger Berger, legt diese Vermutung nahe (Quelle FAZ, 12. September 2009).

Auf die Frage, weshalb er hier und da nicht mehr so weitermachen will wie bisher, sagt er: „Wir verbessern unser Risikoprofil.“ Damit bringt er ein neues Wort, einen neuen Begriff, ins Spiel: Risikoprofil.

Was aber ist ein Risikoprofil? Nichts anderes als ein Risiko. Da wird ein Wort so aufgeblasen wie die Technik zur Technologie.

Wir wollen unser Risiko verringern. Das hat Herr Bodner gemeint. Aber: Ein Risikoprofil verbessern hält er wohl für besser als ein Risiko vorringern. Verbessern ist nach Managementregeln positiv besetzt, verringern dagegen negativ. Viel Vergnügen mit so viel Dummheit!