Montag, November 03, 2008

Königsklasse

Königsklasse Nummer eins: Im Motorsport wird die Formel-1 als Königsklasse bezeichnet. So richtig zu verstehen ist das nicht. Da fahren so und so viele Autos anderthalb Stunden im Kreis, was eigentlich recht langweilig ist. Die Spannung entsteht oft ganz woanders, bei den Boxenstopps. Wenn die Jungs dort schnell genug sind, kann das den Sieg bedeuten. Mal abgesehen davon: Wenn Herr Haug, der Mercedes Rennsportleiter, sagt, natürlich würden die Motoren auch drei Rennen durchhalten, dann fragt man sich: Was geht hier vor, in welcher Welt leben die? Drei Formel-1 Rennen - das sind so ungefähr 1.000 Kilometer. Dann also ist so ein Motor am Ende? Na, prima! Normale Automotoren halten meist mehr als 100.000 Kilometer. Irgendwie scheint die "Königsklasse" an den Bettelstab gekommen zu sein. Wie spannend waren da doch die Rallye Monte Carlo, die Mille Miglia, die Rennen auf Sizilien!

Nein, nein, nein: da ist nichts schief gelaufen. Wie soll man mit der Mille Miglia Geld verdienen oder mit der Rallye Monte Carlo - von Sizilien ganz zu schweigen?! Nur mit organisierter Langeweile lässt sich Geld verdienen, so scheint es.

Königsklasse Nummer zwei: Das Investmentbanking. Da ging es wirklich rund, und zu befürchten ist: es wird weiter so gehen. Da sind unglaub-liche Gelder in Nichts aufgelöst worden, einfach so verbrannt. Die Gelder der Brandstifter waren davon allerdings nicht betroffen. Nun wird versucht, mit der Feuerpatsche den Brand zu löschen. Das wurde schon vor gut 60 Jahren versucht, erfolglos: Mit der Feuerpatsche konnte man gegen die Phosphorbrandbomben nichts ausrichten.

Königsklasse Nummer drei: Die Politik, genauer gesagt: der Hochmut und die Weltfremdheit der Politiker. Die leben offenbar in einer anderen Welt. Das heißt es zum Crash der Frau Ypsilanti unter anderem, sie habe einen guten Wahlkampf gemacht, dann aber alles falsch.

Guter Wahlkampf? Sie hat die Wähler an der Nase herumgeführt: "Niemals mit den "Linken"! Aber dann doch, als es zur Ministerpräsiden-tin nicht reichte. Beinahe wäre das ein guter Wahlkampf geworden. Aber irgend etwas, irgend wer, ist dazwischen gekommen. Da nützt dann auch ein guter Wahlkampf nichts.

Wie wäre es mit ein, zwei Nummern kleiner? Das mit den Königen ist sowieso längst vorbei.