Freitag, Oktober 29, 2010

Zieht den Jungs die Spendierhosen aus!

Da regen sich SPD, die GRÜNEN und WWF über Spenden von BAYER, BASF imd EON für den aktuellen US-Kongress-Wahlkampf auf.

Was haben diese deutschen Unternehmen mit diesem Wahlkampf zu tun? Ach ja, es sind ja „Global Players“ und die müssen überall mitmischen. Kluge Frage und klare Antwort: Sie sollten nicht, aber auch nichts damit zu tun haben. Und das gilt nicht nur für diese exotischen Fall.

Zwischenruf: EON sagt, man hätte sich lediglich mit 6.000 Dollar beteiligt – Peanuts gegenüber den acht Milliarden €, die man in erneuerbare Energien spende. Aber: Gespendet ist gespendet.

BAYER geht noch weiter. Es handele sich nicht um eine Spende des Unternehmens, sonder um Spenden, die von Mitarbeitern eingesammelt worden seien. Wie fürsorg-lich!

Und BASF? Dieselbe Ausrede.

Alles das mag ja rechtens sein, was im Einzelnen allerdings zu bezweifeln ist. Aber dann sollte schleunigst etwas Grundsätzliches geregelt werden: Sinn und Zulässigkeit von Spenden.

Egal, welche Partei oder Lobby-Gruppe ich unterstütze – das sollte mir überlassen sein., aber eben nur mir – nicht meiner Firma, falls ich eine habe. Ich kann ja nicht wissen, ob meine Mitarbeiter meine Auffassung teilen und meine Unterstützung gutheißen. Konsequenz: Wenn ich etwas spende, dann von meinem eigenen Geld, schön versteuert. Das zeigt, wie ernst ich es meine.

Aktiengesellschaften können schon gar nicht wissen, wie ihre Mitarbeiter in solchen Fragen denken und fühlen. Alle haben am Erfolg des Unternehmens mitgearbeitet. Alle haben eine Spende möglich gemacht. Aber bevor das Unternehmen spendet, müsste es seine Mitarbeiter fragen, ob sie damit einverstanden sind. Und das werden nicht alle sein. Ein Problem? Ja, ein Problem, aber eins, das leicht zu lösen ist.

Die einfache Regel: Gespendet darf nur von dem was man selbst erarbeitet hat. Das schließt Spenden von Unternehmen aus. Da bedeutet: Jeder Unternehmer darf aus seinem versteuerten Einkommen spenden soviel er will, sein Unternehmen darf das nicht. Aktiengesellschaften werden von Managern geführt, also von Angestellten, aber keinen Inhabern. Folglich dürfen sie nicht spenden. Jedes Vorstandsmitglied und jeder Mitarbeiter des Unternehmens darf das natürlich, aber ganz privat und aus dem versteuerten Einkommen. So stellt sich Ehrlichkeit ein.

PS: Lobbyisten waren ursprünglich Berater der Parlamentarier. Heute arbeiten sie dafür, Interessen irgendwelcher Auftraggeber durchzusetzen. Das ist nicht in Ordnung. Also: Sofort ändern!