Mittwoch, Oktober 27, 2010

Warum wir unsere Demokratie nicht lieben

Vieles ändert sich. Mal zum Guten, mal zum Schlechten. Aber kaum etws bleibt beim Alten. Das wird uns nicht immer gefallen, aber wir müssen uns damit abfinden.

Wie so vieles hat sich auch unser Verhältnis zur Demokratie verändert. Das ist zwar normal, sollte uns aber trotzdem beschäftigen.

Als nach dem Ende des letzten Weltkriegs uns Deutschen ein gewisses Verständnis für Demokratie beigebracht wurde, gab es ziemlich klare Verhältnisse. Jeder glaubte zu wissen, wohin er gehörte.

Christliches Denken und Fühlen versammelte sich in der CDÜ/CSU. Die Sozialisten waren keineswegs unchristlich, hatten aber mehr weltliche Anschauungen. Da gab es die Kommunisten, die Heimatvertriebenen und Entrechteten – aber jeder hatte seinen Platz. Jeder wusste, wohin er gehörte.

Diese Gewissheit scheint heute zu fehlen. (fehlt heute). Heute sind Meinungen wichtig und nicht Einstellungen/Ansichten. Heute geht es um „Kleinigkeiten“, die vor Ort keine Kleinigkeiten sein müssen.

Vor allem aber scheint mir der Herrschaftsanspruch der Parteien das große Übel zu sein. Nach unserem Grundgesetz sollen die Parteien das politische Leben mitgestalten. Inzwischen gestalten sie es allein. Das ist nicht richtig.

Parteien, Legislative, Judikative, Politik und Wirtschaft sind derartig verfilzt, dass jeder von uns verzweifeln müsste. Wir verzweifeln, wir resignieren, bis uns der Kragen platzt, bis ein neuer „Führer“ auftaucht. Noch ist er nicht in Sicht. Wir sollten unsere Augen weit aufmachen.
Noch einmal zu spät sollte nicht sein!