Sonntag, August 22, 2010

Jetzt schlägt's dreizehn

Seit einigen Tagen tanzt eine Klicke von Industriebossen unserer Regierung auf der Nase herum. Vier Atomkraftwerkskonzerne sagen der Regierung, wo es lang gehen soll. Hinter verschlossenen Türen war so etwas üblich, jetzt findet der Show-down auf offener Straße statt.

Das ist ein Skandal einerseits. Andererseits ist es gut. Wir sehen, was gespielt wird und wie, und wir haben die Möglichkeit, dazwischen zu gehen und uns einzumischen,
nicht erst, wenn alles zu spät ist. Diese Gelegenheit müssen wir nützen. Also: Kein Blatt vor den Mund nehmen und gegebenenfalls mit gleicher Münze zurückzahlen – genauso egoistisch und erbarmungslos.

Da wir eine Demokratie sind, ist unsere Regierung für alle und für jeden da. Da geht es alles in allem mit rechten Dingen zu, auch wenn nicht jedem alles passt. Die Mehrheit hat das Sagen, und die Minderheit muss sich damit abfinden. Das fällt manchmal schwer, muss aber akzeptiert werden.

Keine Regierung einer Demokratie darf aber den Interessene Einzelner folgen, und seien sie noch so beeindruckend wie die Atomenergiekonzerne. Da gibt es kein Fragezeichen.

Die Regierung ist allen verpflichtet und keiner Klientel. Darauf wird sogar geschwo-ren, wenn Minister vereidigt werden, meist sogar mit „So wahr mir Gott helfe“.

Das soll jetzt alles nicht mehr gelten?