Montag, August 18, 2014

Ein Chaot namens Dobrindt

Ein Chaot bin ich in mancher Hinsicht selbst. Deshalb nehme ich mir das Recht heraus, Herrn Dobrindt einen Chaoten zu nennen.

Erst seine Auto-Maut auf allen deutschen Straßen. Kommt sie durch, haben wir den Neubeginn unserer halbwegs überwundenen Kleinstaaterei in Europa.

Es gibt Bedenken und Widerspruch von allen möglichen Seiten. Österreich und – ich glaube die Niederlande – drohen, dagegen zu klagen. Recht so! Hoffentlich muss es nicht dazu kommen. Grenznahe deutsche Politiker wehklagen, dass diese Maut ihrer Region wirtschaftliche Nachteile bringen würde. Ziemlich kleinkariert, aber nicht von der Hand zu weisen. Eigentlich geht das alles nicht so, wie sich Chaot Dobrindt das vorstellt.

Nun gehört eine gewisse Schlitzohrigkeit anscheinend zur notwendigen Ausstattung eines Politikers. Die Bayern sind da besonders begabt, was wir nicht erst seit Franz-Josef Strauß wissen. Unser Chaot will mit zwei scheinbar voneinander unab-hängigen Gesetzen die EU-Klippen umschiffen. Da sei Gott, nein, da sei die EU davor!

Damit nicht genug. Der neueste Einfall: Vorfahrt für Elektro-Autos auf Busspuren. Damit endlich mehr E-Autos gekauft werden, so die wundersame Idee. Die Audi- BMW- und Mercedes-Boliden mit Elektrohilfsmotor, aber bis zu über 500 PS auf die Busspur? Dem Irrsinn die Vorfahrt?

Ach, Herr Dobrindt, wie wäre es mit Rücktritt? Am besten, Sie ziehen wieder die Lederhosen an und machen Lokalpolitik. Die Folgen ließen sich großzügigerweise unter der Rubrik politischer Kollateralschaden verbuchen.

16. 08. 2014