Mittwoch, Mai 18, 2011

Atomstrom - die billige Lüge

Ein kW Atomstrom kostet zur Zeit 2 Euro-Cent. Das ist fast geschenkt, und so gehen wir auch damit um: hemmungslos. Wir können es uns ja leisten.

Leider stimmt das nicht, der 2 Euro-Cent-Preis ebenso wenig wie die Meinung, wir könnten uns den Atomstrom leisten. Die Rechnung sieht ganz anders aus.

Versicherungsexperten haben errechnet (volle Risikoversicherung für 10 Jahre), dass ein kW Atomstrom in Wirklichkeit 4,50 € kostet. Selbst wenn man für die Risikoversicherung 50 statt 10 Jahre zugrunde legt, beläuft sich der kW-Preis auf
50 Euro-Cent, also 25 mal mehr als der derzeitige Lobby-Preis.

Diese Preise will die Regierung uns Regierten natürlich nicht zumuten. Wir würden ja zu Tode erschrecken.

Aber in Wirklichkeit werden uns diese Preise doch zugemutet. Wenn nämlich ein Atomkraftwerk hochgeht – und das hatten wir nun schon ein paar Mal - dann sind Milliarden und Abermilliarden von uns zu zahlen, jeder von uns wird zur Kasse gebeten. Allein für einen neuen „Sarkophak“ für Tschenobyl zahlt die EU 500 Millionen €. Die EU? Nein, wir alle zahlen das. Also, die Sache mit den billigen 2 Cent stimmt vorn und hinten nicht.

Die aktuelle Fukushima-Katastrophe ist eine traurige Bestätigung dafür. Tepco, der japanische Atomwerkbetreiber, braucht und erhält 8,7 MIilliarden €, um Gas, Öl und Kohle für konventionelle Kraftwerke einzukaufen. Der Staat zahl. Und wer ist der Staat? Die Japaner, also – auf Europa übertragen: Wir.

Das sagt uns unsere Regierung natürlich nicht, weil sie uns das alles nicht zumunten will. Und genau das ist das Fiese, das Gemeine: Sie mutet uns das alles und noch viel mehr zu, aber sie sagt es nicht. Denn wenn etwas passiert wie kürzlich in Fukushima, dann zahlen wir, wir und wir! Das sollten wir uns nicht länger gefallen lassen.