Montag, Dezember 24, 2012

Entartete Kunst

Diese Kunst hatten wir im Nationalsozialismus. Wenigstens mit diesem Teil des Nationalsozialismus ist es vorbei, mit anderen noch nicht. Heute haben wir es mit dem entarteten Gebrauch unserer Sprache zu tun. Oder ist es normal, wenn vom „Markenkern“ der Stalin-Allee / Karl-Marx-Allee gesprochen wird (Deutschland-Funk)? Ist es normal, wenn Parteien von ihrem „Markenkern“ sprechen?

Der „Markenkern“ ist ein griffiger und zutreffender Begriff aus der Marketingkom-munikation. Gemeint ist die Einzigartigkeit eines Markenprodukts, seine besondere Leistung, mit der es sich von allen Mitbewerbern unterscheidet.  Ein Kürzel also, mit jeder Marketingexperte gut umgehen kann.

Aber die Stalin-Allee und Parteien als Produkte vermarkten? Sind CDU, SPD usw. Markenartikel? Hoffentlich nicht! Das wäre schlimm, aber vielleicht ist es gar nicht so schlimm. Wahrscheinlich ist es nur Faulheit, Denkfaulheit. Das allerdings ist schlimm genug. Da werden Werte unter Wert „verkauft“. Und wenn niemand mehr die „Ware“ will, nicht mehr die Inhalte der Parteien, sondern nur noch die Verpackung? Politik als Marketingveranstaltung? Vielen Dank!

Das Charakteristische, die Eigenständigkeit, das Besondere, das Einmalige, das Wesentliche… da muss man sich entscheiden, welcher Begriff die Sache am besten trifft. Viel zu umständlich, viel zu zeitraubend, steht schneller Rede und Schreibe im Weg. Mit „Markenkern“ ist alles gesagt und – nichts!
23. 12. 2012

Sonntag, Dezember 23, 2012

Dummheit kennt keine Grenzen

Nein, es ist nicht die Dummheit allein, die keine Grenzen kennt. Die Leichtfertigkeit, die Überheblichkeit, der Hochmut und noch ein paar solcher Sachen gehören dazu. Sie vergiften unser Leben. Und wir wissen nicht, wie wir uns gegen diese Gifte schützen sollen.

Der Waffenwahn, dem sich die Mehrheit der US-Bürger ausgeliefert hat, ist nur ein Beispiel, aber wir sollten es ernst nehmen.

„Das Einzige, das einen bösen Menschen mit einer Waffe aufhält, ist ein guter Mensch mit einer Waffe.“ Das sagte vor ein paar Tagen LaPierre von der NRA, der National Rifle Assocition. Nicht die Waffen sind Schuld, sondern die Menschen, so kann man das auch sagen.

Dummerweise ist es so gut wie unmöglich zu entscheiden, wer gut und wer böse ist.
Fragen wir die Teaparty-Leute in den USA, dann sind die Bösen selbstverständlich alle, die möchten, dass der Besitz von Sturmgewehren verboten wird. Fragen wir die Eltern, deren Kinder Mordopfer der Schießwütigen geworden sind, dann sind es die Teaparty-Leute. Jeder muss sich entscheiden, auf welche Seite er sich schlägt.
Zugegeben: Gewehr, Pistole, Colt spielen in der US-Historie eine besondere Rolle. Die „Öffentliche Meinung“ der  USA beruft sich da gern auf den Unabhängigkeits-krieg gegen die Kolonialmacht Großbritannien. Tatsächlich: Um sich zu befreien, brauchte man Flinten.

Vergessen ist aber, dass diese Flinten  vorher und nachher zur Ausrottung der Indianer benutzt wurden. Die Bevölkerung Nordamerikas wurde von den Einwan-
derern aus Europa ausgerottet. Na ja, das hatten wir überall,  als Europa noch ganz oben stand.

Was sich in den USA abspielt, ist also nichts Neues. Der „Weiße Mann“ hat jetzt so schlechte Karten wie damals die „Rothaut“. Geschichte wiederholt sich.

Samstag, Dezember 22, 2012

Unvorstellbar

Es gibt Dinge, die für mich unvorstellbar sind. Dinge, die ich nicht begreifen kann, die für mich unfassbar sind. Dazu gehört eine Zeitungsnotiz, die ich vor einigen Tagen las: Wissenschaftler hätten in einer Entfernung von 5 Milliarden Lichtjahren neue Sterne entdeckt.

Das ist ja ziemlich weit weg, dachte ich und versuchte dann, zu rechnen. Ein Lichtjahr entspricht 9,5 Billionen Kilometern, habe ich irgendwo im Internet heraus-gefunden. Unter dieser Strecke kann ich mir überhaupt nichts vorstellen. Auch, als ich überlegte, wie lange ich da mit meinem Auto fahren müsste, ist mir nichts einge-
fallen. Ich müsste eine Ewigkeit fahren. Aber so lange lebe ich doch gar nicht!

Aber 5 Milliarden (Lichtjahre) mit 9,5 Billionen Kilometern multipliziert – was kommt denn da raus? Ich kann das nicht ausrechnenl. Und in dieser Unendlichkeit wollen irgendwelche „Wissenschaftler etwas entdeckt haben? Soll ich lachen oder weinen? Oder soll ich die Wissenschaftler mal tüchtig in den Hintern treten? Ich denke, sie hätten das verdient.

Statt unsere Erde endlich mal in Ordnung zu bringen, halten wir uns „Wissen-schaftler, die neugierige Roboter auf den Mars schicken und noch viel größeren Unsinn treiben. Ihre 5 Sinne scheinen diese Herrschaften nicht beieinander zu
haben. 

Der Sprung von hier zu den 20 ermordeten kleinen Jungs und Mädchen in Newton, USA ist nicht so groß, wie es scheint: Wir kommen mit uns selbst nicht zurecht und flüchten deshalb lieber in die Unendlichkeit des Weltraums, in die Unverbindlichkeit.

Samstag, Dezember 08, 2012

Mit Vollgas in den Ruin

Schon mit 39,99 € kann jeder von uns dabei sein. So wenig kostet ein Flug mit der spanischen Airline Vueling von Hamburg nach Florenz. Barcelona kostet 54,99 €, nach Malaga sind es 49,99 €. Mit 52,5 Millionen to CO2 Emissionen verpestet der Flugverkehr die Atmosphäre in Europa. Das lässt sich gewiss noch steigern. Also: Up, up and away!  Bei den Preisen macht es richtig Spaß, unseren Globus zu ruinieren. (Hamburger Abendblatt, 06. 12. 2012, Seite 23 „Für 40 Euro von Hamburg nach Florenz“.)

Was verboten wird, das macht man heimlich

Kleinen Jungs ist es verboten, zu rauchen. Was machen sie? Sie paffen ihre erste Zigarette heimlich.

Jetzt soll die NPD verboten werden. Die Innenminister aller 16 Bundesländer sind sich einig. Die Ministerpräsidenten werden der Empfehlung folgen, und die Skeptiker in der Bundesregierung? Mal sehen.

Das Für und Wider wird von allen so breit getreten wie der berühmte Quark. Der Glaube, mit dem Verbot der NPD sei diese Partei verschwunden, scheint weit ver-
breitet zu sein. Da braucht es andere Mittel, die von der Politik nur zögerlich, wenn überhaupt, zur Verfügung gestellt werden. Bürger, die sich gegen Rechtsextremismus einsetzen, brauchen Unterstützung, gelegentlich auch finanzielle. Da hapert es, aber auch an ideeller Unterstützung.

Immer wieder wird zu Recht beklagt, dass die NPD von uns allen finanziert wird. Das Parteiengesetz macht es möglich, dass eine Partei, die unseren Staat aus den Angeln heben will, dafür noch Geld bekommt. Da steht die Welt wirklich Kopf.
Stellen wir sie doch wieder auf die Füße!

Warum regeln wir alles über unseren „Staat“? Warum zahlen wir Kirchensteuern?
In Frankreich gibt es die nicht, und die Kirche lebt trotzdem – nicht schlechter als bei uns. Warum müssen wir jede Stimme, die Parteien bei uns erhalten, etwas zahlen? Gibt es einen vernünftigen Grund dafür? In keinem anderen europäischen Land gibt es diese Regelung.

Schaffen wir den Unsinn ab, dass die Parteien für die Finanzierung der Wahlkämpfe Geld von uns bekommen. Die Parteien sollen sich gefälligst selbst finanzieren. Sie sollen um Unterstützung werben, um Spenden. – 07. 12. 2012