Montag, Mai 24, 2010

Nie wieder Krieg!

Was wurde nicht alles versucht, um diesen Wunsch Wirklichkeit werden zu lassen. Der Völkerbund wurde gegründet – ein Fehlschlag. Die UNO hat genauso versagt. Nichtangriffspakte wurden geschlossen und – gebrochen. Ewiger Friede wurde immer wieder beschworen. Das Ergebnis: Kriege ohne Ende auf allen Kontinenten. Was läuft da falsch – heute und seit jeher?

Na, zunächst laufen wir falsch. Wir wollen mit dem Kopf durch die Wand. Weil die Wand stärker ist als unser Kopf, knallt’s, und es fließt Blut. Unsere Fähigkeit, in Frieden miteinander zu leben ist offensichtlich begrenzt. Damit müssen wir uns abfinden.

So gesehen, ist der Appell „Nie wieder Krieg“ nichts anderes als Selbstbetrug. Wir schaffen das einfach nicht. Folglich müssen wir uns mit dem Krieg, dem Kriegführen, abfinden. Wir müssen den Krieg als eine menschliche Umgangsform akzeptieren. Dazu war bisher niemand bereit. Aber es wird höchste Zeit, das zu tun, bevor wir wieder Millionen und Abermillionen Opfer beklagen.

Die Lösung des Problems ist so einfach, dass sie bisher von allen übersehen wurde. Wir müssen unsere Kriege anders führen als bisher. Und wie war es bisher?

Wir schickten unsere jungen Leute in den Kampf – in welchen auch immer. Das machen wir weltweit auch heute noch so: Jungs – und jetzt auch Mädels – an die Front! Die lassen sich leicht begeistern. Die können schnell laufen und auch lange. Sie haben scharfe Augen. Kurzum: Sie sind besser als die älteren Herrschaften – jedenfalls körperlich. Sie sind unsere Zukunft, wird immer gesagt. Klar. das sind sie.
Und die haben wir immer wieder aufs Spiel gesetzt.

Das soll nun anders werden, wie ein internationales Friedensgremium beschlossen und verfügt hat. Der neue weltweite Friedensplann soll bereits morgen in Kraft treten. Dass er eigentlich Kriegsplan heißen müsste, daran muss man sich noch gewöhnen: Kriegsplan zu Erhaltung des Friedens.

Der Grundgedanke ist einfach und lässt kein Gegenargument zu. Zu den Streitkräf-ten werden nur Männer und Frauen eingezogen, die das 65. Lebensjahr vollendet haben. Bei den Einberufungen werden alle diesjenigen bevorzugt, die gesundheitlich nicht mehr ganz auf der Höhe sind: Herzschrittmacher, neue Hüft- und Kniegelenke, Kurzatmigkeit, Übergewicht, Vergesslichkeit bis hin zur Demenz. Viele von ihnen haben im Laufe ihres Lebens ein kleines Vermögen angehäuft, haben ein Haus und vielleicht noch ein zweites, eine Ferienwohnung, sind Mitglied im Golfclub und machen reichlich Urlaub in Florida, auf den Malediven oder wo es sonst noch teuer ist. Mit einem Wort: Sie haben viel zu verlieren und wollen nichts davon aufgeben.
Mit solchen Armeen in den Krieg zu ziehen, führt zwangsläufig zum gewünschten Erfolg: zum Frieden.

Luftangriffe wird es nicht geben; denn niemand ist in der Lage ein Flugzeug zu steuern. Raketen kommen nicht zum Einsatz; denn niemand weiß, wie man damit umgeht. Von Panzerangriffen kann keine Rede mehr sein. Entweder passen die Jungs aufgrund ihres Übergewichts nicht durch die Luken oder sie haben keine Ahnung, wie man so einen Panzer in Bewegung setzt – vom Schießen ganz zu schweigen. Zum Schluss bleiben die leichtesten der leichten Infanteriwaffen: Sturmgewehre, Pistolen,
Handgranaten. Das mit dem Bajonett, so Mann gegen Mann, war früher. So viel zum Materiellen.

Und nun zum Ideellen, das in Wirklichkeit auch materiell ist. Warum soll man das, was man im Leben erreicht hat, jetzt aufs Spiel setzen? Die paar Jahre, die einem vielleicht mit viel Glück noch bleiben, leichtfertig aufs Spiel setzen? Ich bitte Sie! Wer wird denn auf einen solchen Gedanken kommen?

Angesichts dieser Vorzüge, die das neue Friedenskonzept, pardon: Kriegskonzept, bietet, leicht ausmalen, wie ein Krieg in Zukunft vonstatten geht. Angriff? Warum sollen wir angreifen? Sollen es doch die anderen machen. Vielleicht sind die besser zu Fuß. Wenn schon vorrücken, dann aber mit Rücksicht auf Gicht und Podraga. Nichts übereilen. Lieber die Stellung halten. Eingraben, Schützengräben ausheben, Bunker bauen? Das kann man von Pensionären und Rentnern wirklich nicht verlangen.

Wo bleibt da der Krieg? Er löst sich in Frieden auf. Denn so wie die eine Seite ist auch die andere. Armeen, die den Frieden in sich tragen – aus ganz einfachen egoistischen Gründen.

Und die Jungs und Mädels zu Hause? Die haben ihr Leben genossen und haben allen Grund, ihren Friedensarmeen dankbar zu sein. Nie wieder Krieg! So geht es.

Dienstag, Mai 18, 2010

Griechenland? Das sind wir.

Fakelaki. Der kleine Umschlag, der (mit Inhalt natürlich) überreicht werden muss, damit der Zahnarzt den Zahn zieht und der Chirurg den Blinddarm entfernt, bevor es zu spät ist. Darüber regen wir uns auf. Und uns ärgert, dass die Beamten beinahe schon vor ihrem Berufsbeginn in Rente gehen, dass die wenigsten im Amt etwas zu tun und deshalb viel Zeit für lukrative Nebenjobs haben. Wir sind empört, dass sich nach Abschaffung der Militiärdiktatur zwei Familien abwechselnd die Regierung teilen.

Alles das machen die Leute, die die Demokratie erfunden haben. Aber wahrschein-lich stimmt das gar nicht. Erfunden haben sie die Korruption, haben uns belogen nach Strich und Faden, haben sich in unseren EURO geschlichen (die Währung mit dem Deutsche Mark-Rückgrat) und machen nun alles kaputt.

Diese Hellenen! Was haben sie nur gemacht? Sie haben sich – das ist nicht von der Hand zu weisen – dümmer angestellt als wir. Sie haben sich ertappen lassen. Und wir? Wir Deutschen, Italiener, Spanier, Portugiesen, Engländer usw. usw.? Was ist mit uns?

In Deutschland hatten wir nach dem letzen Krieg nur einen Finanzminister, der rechnen konnte: Julius Schäffer. Er sparte von den damals noch lächerlichen Staatseinnahmen 8 Milliarden DM für Notfälle. Das wären heutzutage etwa 35 Milliarden EURO.

Die Notfälle traten dann nicht ein. Sie wurden von den Regierungen herbeigeführt.
Seit 1957 leben wir in Deutschland auf Pump. Seitdem leben wir über unsere Ver-
hältnisse. Wir leben aus dem Vollen der leeren Taschen.

Warum sind wir eigentlich so verlogen?