Montag, März 19, 2007

Ein Sprachkünstler besser als der andere

Gestern hatte wir einen ziemliche Sturm. Heute vormittag hat es geschneit, gegraupelt, geregnet, und es war recht windig. Nachmittags dann Sonnenschein, am Himmel schnelle Wolken.

So ist das Wetter im März, auch wenn wir überrascht sind. Wir hatten einen Winter, der eher ein Frühling war (nur Tiere und Pflanzen verhielten sich vernünftig und ließen sich nicht foppen). Vor einigen Tagen „Der Frühling küsst Hamburg“ – so das Hamburger Abendblatt. Wir haben schon auf der Terrasse gefrühstückt und zu Mittag gegessen – fast Sommer. Na, und nun dieses Wetter. Von Unwetter kann allerdings nicht die Rede sein.

Unwetter finden, wie so häufig, in der Sprache statt, zumindest gibt es da täglich Turbulenzen.

Da spricht der Professor Thomas Straubhaar, Direktor des Hamburgischen Weltwirtschafts-
archivs (HWW) von Alarmismus – mir sträuben sich die Haare! Panikmache hat er gemeint, aber nein, es muss Alarmismus sein. (Hamburger Abendlblatt, 19. März 2007, Wirtschaft).

Nun sollte der Herr Professor Straubhaar sich nicht allzu viel auf seine Wortschöpfung einbilden, denn er wurde – ebenfalls heute – von einer Frau Schäfer-Maniezki übertroffen, die mir schrieb: „anbei die Verschriftlichung meiner Mitschrift vom…“

Gemeint waren die Notizen, die die Dame während eines Vortrags gemacht und nun zu Papier, sprich zu e-mail, gebracht hatte.

Wie wir sehen, ist die deutsche Sprache quicklebendig. Vor allem aber ist sie geduldig wie ein Schaf; sie lässt alles mit sich machen. Da können wir uns ja noch auf einiges gefasst machen.

PS: Wenn etwas verschriftlich werden kann, was vorher schon schriftlich festgehalten wurde,
dann müsste doch das, was jemand gesagt hat, verwörtlicht werden können. Die eine wie die andere Kunstfertigkeit ist mir jedoch fremd. - anderen offensichtlich nicht.

Ein Sprachkünstler besser als der andere

Gestern hatte wir einen ziemliche Sturm. Heute vormittag hat es geschneit, gegraupelt, geregnet, und es war recht windig. Nachmittags dann Sonnenschein, am Himmel schnelle Wolken.

So ist das Wetter im März, auch wenn wir überrascht sind. Wir hatten einen Winter, der eher ein Frühling war (nur Tiere und Pflanzen verhielten sich vernünftig und ließen sich nicht foppen). Vor einigen Tagen „Der Frühling küsst Hamburg“ – so das Hamburger Abendblatt. Wir haben schon auf der Terrasse gefrühstückt und zu Mittag gegessen – fast Sommer. Na, und nun dieses Wetter. Von Unwetter kann allerdings nicht die Rede sein.

Unwetter finden, wie so häufig, in der Sprache statt, zumindest gibt es da täglich Turbulenzen.

Da spricht der Professor Thomas Straubhaar, Direktor des Hamburgischen Weltwirtschafts-
archivs (HWW) von Alarmismus – mir sträuben sich die Haare! Panikmache hat er gemeint, aber nein, es muss Alarmismus sein. (Hamburger Abendlblatt, 19. März 2007, Wirtschaft).

Nun sollte der Herr Professor Straubhaar sich nicht allzu viel auf seine Wortschöpfung einbilden, denn er wurde – ebenfalls heute – von einer Frau Schäfer-Maniezki übertroffen, die mir schrieb: „anbei die Verschriftlichung meiner Mitschrift vom…“

Gemeint waren die Notizen, die die Dame während eines Vortrags gemacht und nun zu Papier, sprich zu e-mail, gebracht hatte.

Wie wir sehen, ist die deutsche Sprache quicklebendig. Vor allem aber ist sie geduldig wie ein Schaf; sie lässt alles mit sich machen. Da können wir uns ja noch auf einiges gefasst machen.

PS: Wenn etwas verschriftlich werden kann, was vorher schon schriftlich festgehalten wurde,
dann müsste doch das, was jemand gesagt hat, verwörtlicht werden können. Die eine wie die andere Kunstfertigkeit ist mir jedoch fremd. - anderen offensichtlich nicht.

Dienstag, März 06, 2007

In ihrer Geheimnistuerei sind alle gleich

06. 03. 2007
Es ist nicht nur das gute Recht der Medien, Politikern auf die Finger zu schauen, es ist ihre Pflicht. Dazu bekennen sich die Damen und Herren Journalisten auch gern und schreiben und sagen viel, um dieses Bekenntnis glaubhaft zu machen. Fragt sich nur, ob das auch stimmt. Der folgende e-mail-Wechsel lässt Zweifel aufkommen.
Unter den Stichworten (STERN, Nr. 9, 22. 02. 2007, Seite 46) ist zu lesen „Auskunft verweigert. Angebliche Sicherheitsgründe. Viele blieben konkrete Aussagen schuldig.“
Ganz ohne Frage: Die Politiker rückten mit der ganzen Wahrheit nicht heraus. Aber die Journalisten? Haben sie auf Nachfrage anders, ehrlicher als die Politiker geantwortet? Nein, das haben sie nicht, wie der folgende Schriftwechsel zeigt.
Zu dem STERN Bericht „Klimakiller in der Ausgabe vom 22. Februar schreibt Ursula Gudelius der Redaktion per E-Mail: textoffice@petergudelius
„Sehr geehrte Redaktion,
ich finde es lobenswert, daß Sie aufzeigen, welche Dreckschleudern unsere Minister fahren. Aber nun habe ich eine Frage: Welche Autos fahren Ihre Redakteure? Sind wenigstens die umweltbewußt? Ich bin es in hohme Maße, da ich überhaupt kein Auto habe, sonder Rad und öffentliche Verkehrsmittel benutze. Ich weiß, das geht bei Ihnen nicht, aber kleinere Autos würden z. B. auch unseren Politikern gut zu Gesichte stehen – vielleicht auch Ihnen? Ich würde mich freuen, eine Antwort auf meine Frage zu bekommen.
Danke und freundliche Grüße
Ursula Gudelius“

Am 27. Februar antwortet die STERN Redaktion, Frau Ilka-Maria Lenzner, wie folgt:
„Sehr geehrte Frau Gudelius,
zugegeben: auch wir sind noch nicht so weit, dass wir alle großen Autos abgeschafft haben und zugegeben, fahren wir diese auch noch viel zu häufig. Aber viele unserer Mitarbeiter sind bereits auf kleinere Fahrzeuge umgestiegen.
Inzwischen leben die meisten sehr Umwelt bewusst! Und sie benutzen – genau wie Sie – öffentliche Verkehrsmittel oder mehr und mehr das Fahrrad. Es würde Sie sicher freuen, wenn Sie unseren riesigen Fuhrpark sehen könnten – Fahrradfuhrpark!!!
Wir freuen uns, wenn Sie uns eine aufmerksame und kritische Leserin bleiben und grüßen Sie ganz herzlich aus Hamburg
Ika-Maria Lenzner stern Politik und Wirtschaft
Am 28.02.2007 19:17 Uhr schrieb "Peter Gudelius" unter :
Liebe Frau Asmus, - oder ist Frau Lenzner unsere Gesprächspartnerin?Wahrscheinlich sind Sie es beide.Liebe Frau Asmus,Meine Frau hat sich sehr die schnelle Reaktion gefreut, ich übrigens auch.So ganz zufriedenstellend war Ihre Antwort allerdings nichtl. Dazu war siezu "politisch", und wir denken, wir sprechen mit dem STERN und nicht mitPolitikern.Gern sehen wir uns bei Ihnen am Baumwall mal den riesigen STERN Fuhr-park an - den Fahrradfuhrpark!!! Aber den anderen würden wir bei dieserGelegenheit auch gern sehen.Welches Auto fährt denn nun Herr Osterkorn, und welches Herr Pezold,und welches Herr Jörges usw. usw.?Die Politiker hat der STERN beim Namen genannt (was richtig ist). Dassollte doch auch für STERN Redaktion und Verlag gelten - oder?Damit wir uns richtig verstehen: Wir sind ganz auf Ihrer Seite, nicht nur indieser Angelegenheit. Aber hier sollte gerade dem STERN nicht der Mumm fehlen (ich meine nicht den Sekt).Wie wär's denn nun, wenn der STERN meiner Frau das sagte, worum siegebeten hat?Viele GrüßePeter GudeliusPommernring 4D - 25451 QuickbornFon: 04106-69800Mail: textoffice@petergudelius.deInternet: http://www.petergudelius.de
Am 05. 03. 07 antwortet Ilka-Maria Lenzner wie folgt:

Sehr geehrte Frau Gudelius,sehr geehrter Herr Gudelius,zunächst muss ich mich für die Verwirrung entschuldigen: Die Mail-Absenderadresse lautet zwar Birgit Asmus, sie korrespondieren aber mit Ilka-Maria Lenzner.Nun aber zu Ihrer Frage:Wir bitten um Verständnis dafür, dass wir die Marken der Fahrzeuge nicht nennen. Soviel aber sei Ihnen versichert: Die Chefredaktion des stern fährt privat und auch dienstlich Fahrzeuge, die schadstoffarm und in Rahmen der Möglichkeiten wenig CO2 emittieren.Herzliche GrüßeIlka-Maria Lenznerstern Politik und Wirtschaft

So ist es nun mal: Auf andere mit Fingern zeigen (was in diesem Fall richtig ist) und sich selbst wegducken (was falsch ist). Zweierlei Maß? Oh nein: Ein Urteil für alle: Unschuldig!